„Mangzhong“, auf Deutsch die „Ährenzeit“, ist der neunte der 24 Abschnitte des Jahres nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender. Er beginnt normalerweise zwischen dem 5. und 7. Juni.
Während der Anbausaison „Mangzhong“ sind die Bauern sehr beschäftigt. Ein chinesisches Sprichwort lautet: „Zu Mangzhong ist man beim Getreideanbau sehr fleißig“.
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Am Tag des Beginns von „Mangzhong“ erreichen die Sonnenstrahlen einen Winkel von 75 Grad zur Erde. Die Ährenzeit kennzeichnet die Reife des Getreides wie Gerste und Weizen. Zu dieser Zeit ist es bereits deutlich wärmer geworden. Reichliche Niederschläge sowie hohe Luftfeuchtigkeit sind für den Getreideanbau sehr geeignet. Nach dieser Zeit wird die Überlebensrate des Getreides immer geringer. Dies zeigt die traditionelle bäuerliche Kultur und Intelligenz im Altertum Chinas.
In der Ährenzeit gibt es auch viele interessante Sitten und Bräuche. Das Ritual „Anmiao“, etwa das „Beten um gute Setzlinge“, ist ein landwirtschaftlicher Brauch im Süden in der ostchinesischen Provinz Anhui mit einer Geschichte von mehr als 1.200 Jahren. Wenn Wasserreis in der Ährenzeit fertig angebaut worden ist, wird überall das Ritual der „Anmiao“ veranstaltet. Jeder Haushalt verwendet neues Weizenmehl, um Brötchen in Form von Getreide, Vieh, Obst und Gemüse zu dämpfen. In den Teig werden verschiedene Gemüsesäfte hinzugefügt, um ihn zu färben. Dann werden die gedämpften Brötchen als Opfergabe auf den Tisch gelegt, um für gute Ernte sowie Sicherheit und Glück der Familie zu beten.
In Yanshan in der nordchinesischen Provinz Hebei gibt es die Sitte „Jiashu“, also das „Veredeln der Bäume“. Man schneidet die Rinde der Dattelbäume mit einem Messer und glaubt, dass sich der Baum dadurch verjüngt sowie mehr Früchte tragen kann. Somit wird der Wunsch nach einer guten Ernte in den kommenden Jahren gezeigt.
Ein anderer Brauch zu „Mangzhong“ ist das Fest der Schlammschlacht der Dong-Nationalität im Südosten der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Junge Männer und Frauen pflanzen Reis zusammen an, während sie auch dabei mit dem Schlamm spielen. Wer am Ende am meisten Schlamm am Körper hat, gilt als die beliebteste Person.