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Von Superfabriken zu Superwerkzeugen: Shanghai als Vorbote der Produktivkräfte neuer Qualität

(German.people.cn)  Dienstag, 04. Juni 2024

  

Vor dem Hintergrund von Chinas Förderung aufstrebender Branchen und technologischer Innovationen von strategischer Bedeutung – in anderen Worten: Produktivkräfte neuer Qualität – ist in Shanghai eine neue Runde der industriellen Modernisierung im Gange.

Von großen wissenschaftlichen Einrichtungen und hochwertigen Inkubatoren bis hin zu Robotern, Fahrzeugen und Biomedizin durchzieht das Konzept der Produktivkräfte neuer Qualität alle Aspekte des Produktionsprozesses in Shanghai, wodurch die Effizienz in der Produktion erhöht und das Leben der Menschen verbessert werden.


Eine digitalisierte Fabrik für Pkws der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) in Shanghai. (Foto: Xinhua)

Neue Fabriken

Die Einführung fortschrittlicher Technologien wie Roboter, künstliche Intelligenz, industrielles Internet und Big Data verändern traditionelle Fabrikumgebungen. Der veraltete Eindruck von Fabriken mit polternden Maschinen und Gesprächen mit lauter Stimme verschwindet zunehmend.

Shanghai ist die erste chinesische Stadt, die die Roboterdichte, also die Anzahl der Roboter pro 10.000 Mitarbeiter, zählt. Bis 2025 wird die Roboterdichte in Schlüsselindustrien in Shanghai 500 Einheiten erreichen.

In einer Fabrik der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) mit über 400 Robotern rollt etwa alle 70 Sekunden ein neues Auto vom Band.


Eine Fabrik mit ausgeschaltetem Licht von Baosteel in Shanghai am 22. Mai 2024. (Foto: Xinhua/Gong Bing)

Der Karosseriemontageroboter findet mithilfe von Bilderkennungstechnologie die entsprechenden Motoren verschiedener Modelle aus dem Stapel. Zur selben Zeit führt ein Radmontageroboter die Montage der vier Räder eines Autos durch.

Alle zwölf Minuten rollt ein „Made in the Yangtze River Delta“-Roboter vom Band der Shanghai STEP Robotics Corporation, wobei alle Teile aus Shanghai und den Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui stammen.

Die Szenen, in denen Roboter Roboter herstellen, sind nicht nur Fiktion, sondern bereits zur Realität geworden.

In der Fabrik von JAKA Robotics in Shanghai sind Reihen großer und kleiner Roboter zu sehen, die verschiedene Funktionen übernehmen: Klebstoff auf Bluetooth-Kopfhörer auftragen, an Autos schweißen, extra große astronomische Geräte reinigen und vieles mehr.

„Basierend auf KI und Big Data werden die intelligente Wahrnehmung, Planung des Bewegungsverlaufs, Betriebsgenauigkeit und Interaktionsfähigkeit unserer Roboter ständig optimiert“, sagt Li Mingyang, Vorsitzender von JAKA.

Der Eintritt in die Kaltwalzwerkhalle von Baosteel in Shanghai gleicht dem Betreten eines dunklen Stahldschungels.

Das „KI-Gehirn“ unterstützt den Hauptkontrollraum mit nur drei Bedienern. Roboter haben die manuelle Arbeit in der Werkhalle ersetzt, sodass das Licht oft ausgeschaltet wird, um Energie zu sparen. Selbst Paneele für Automobile, bei deren Produktion eine hohe Prozesskomplexität besteht, können mit minimaler Beleuchtung reibungslos hergestellt werden.

Neue Booster

Dank großer wissenschaftlicher Einrichtungen und hochwertiger Inkubatoren war die Umsetzung von Geschäftsideen in kommerziell realisierbaren Anwendungen in Shanghai noch nie so einfach wie heute.

Die Shanghai Synchrotron Radiation Facility (SSRF) verfügt über die Fähigkeit, die mikroskopisch kleine Welt zu beleuchten, was so ist, als würde sie der wissenschaftlichen Forschung ein Paar „intelligenter Augen“ zur Verfügung stellen.


Im Inneren der Shanghai Synchrotron Radiation Facility (SSRF) in Shanghai am 27. Mai 2024. (Foto: Xinhua/Wang Xiang)

Nach Angaben des Shanghai Advanced Research Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften hat das SSRF mit 34 Strahlrohren und 46 Versuchsstationen mehr als 47.000 Nutzer aus fast 800 Instituten und über 4.500 Forschungsteams in ganz China bedient und Nutzer bei der Durchführung von mehr als 20.000 Versuchsprojekten unterstützt.

In Shanghai gibt es mehr als 20 große wissenschaftliche Einrichtungen, die entweder bereits gebaut, im Bau oder geplant sind. Der weltweit größte und umfassendste Cluster von Anlagen für Photonenwissenschaften hat bereits Gestalt angenommen.

Wenn große wissenschaftliche Einrichtungen „Superwerkzeuge“ für wissenschaftliche und technologische Innovationen bereitstellen, um Durchbrüche von 0 auf 1 zu erzielen, dann helfen hochwertige Inkubations- und Beschleunigungseinrichtungen dabei, dass Ergebnisse im Innovationsbereich einen sprunghaften Anstieg von 1 auf 10 erzielen.

Daten zeigen, dass in Shanghai mehr als 20 KI-Grundmodelle registriert und eingeführt wurden. Das Shanghai Foundation Model Innovation Center, als erste Anlaufstelle für Grundmodell-Startups bekannt, die sich in Shanghai etablieren möchten, hat den Aufschwung von fast 70 relevanten Unternehmen erlebt und eine Runde der KI-Revolution eingeläutet.


Das Shanghai Foundation Model Innovation Center in Shanghai am 23. Mai 2023. (Foto: Xinhua/Wang Xiang)

Neue Szenarien

In den Bereichen High-End-Ausrüstung, intelligente Terminals, Biomedizin, Luft- und Raumfahrt und anderen Branchen war „Zukunft“ schon immer das Schlüsselwort für die qualitativ hochwertige Entwicklung Shanghais.

Das Ruijin Hospital Proton Therapy Center hat die neuesten Technologien des SSRF übernommen und über 100 Patienten mit Chinas erstem im Inland entwickelten Protonentherapiesystem behandelt.

United Imaging, ein 2011 gegründetes Privatunternehmen mit Sitz in Shanghai, hat eine Reihe medizinischer Bildgebungs- und Strahlentherapieprodukte sowie Life-Science-Instrumente entwickelt und bietet Digitalisierung und KI-Lösungen im medizinischen Bereich an.


Ein rotierender Mechanismus der Anlage für die Protonentherapie am Ruijin Hospital Proton Therapy Center in Shanghai am 24. Mai 2024. (Foto: Xinhua/Wang Xiang)

Die Kreuzfahrtbranche mit ihrer langen Industriekette und einem hohen Grad an Internationalisierung wird oft als „die goldene schwimmende Industrie“ bezeichnet. Am Bau der Adora Magic City, Chinas erstem im Inland gebauten großen Kreuzfahrtschiff, waren über 1.000 in- und ausländische Hersteller beteiligt.

Seit ihrer Jungfernfahrt hat die Adora Magic City 34 Fahrten absolviert und fast 150.000 Touristen befördert. Chinas zweites großes Kreuzfahrtschiff ist zwischenzeitlich in eine Werft in Shanghai zur Endmontage eingelaufen. Obwohl es sich um ein größeres Schiff handelt, hat sich die Effizienz beim Bau um 20 Prozent erhöht. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich bis Ende 2026.

Die Stadtregierung von Shanghai teilte gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua mit, dass ein Fahrplan ausgelotet wurde und diesem allgemein gefolgt wird, um Produktivkräfte neuer Qualität zu fördern. Dieser umfasst die Förderung wissenschaftlicher und technologischer Innovationen, die Kultivierung aufstrebender Branchen und die Optimierung von Produktionsfaktoren, um eine vertiefte industrielle Modernisierung zu verwirklichen.


Das Kreuzfahrtschiff Adora Magic City in Shanghai am 26. Mai 2024. (Foto: Xinhua/Wang Xiang)

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