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China fördert Bambus als umweltfreundlichen Plastikersatz

(German.people.cn)  Dienstag, 07. Mai 2024

  

China ist führend bei der Förderung von Bambus als nachhaltigen Ersatz für Plastik. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die chinesische Regierung gemeinsam mit der Internationalen Bambus- und Rattan-Organisation den „Globalen Aktionsplan für Bambus als Ersatz für Plastik (2023-2030)“. Der Plan enthält sechs Hauptziele und 23 spezifische Maßnahmen zur Förderung der weltweiten Umstellung von Plastik auf Bambus.


Bambusmöbel in China. (Foto: VCG)

China verfügt mit 837 Bambusarten über reichhaltige Bambusressourcen. Die Bambuswälder erstrecken sich über eine Fläche von 7,56 Millionen Hektar und produzieren jährlich über 150 Millionen Tonnen Bambus, so Wang Ge, Forscher am Internationalen Zentrum für Bambus und Rattan (ICBR) der Nationalen Forst- und Graslandverwaltung.

Seit Anfang dieses Jahres sind in 17 bambusproduzierenden Provinzen Chinas mehr als 20 Industrieanlagen zur Herstellung von Alternativen zu Kunststoffen auf Bambusbasis im Bau oder in Planung. Dieser Anstieg spiegelt das enorme Potenzial von Bambus wider. Derzeit gibt es über 10.000 Arten von Bambusprodukten, die in verschiedensten Bereichen eingesetzt werden: von Alltagsgegenständen über die industrielle Fertigung und Baumaterialien bis hin zur landwirtschaftlichen Produktion.

Die Stadt Hanchuan in der zentralchinesischen Provinz Hubei ist reich an Bambusressourcen, und die Einheimischen haben eine lange Tradition im Flechten von Bambus zu Haushaltsgegenständen. Dabei handelt es sich um eine Kunst, die inzwischen als immaterielles Kulturerbe anerkannt ist.

Die örtliche Regierung gewährt den Erben dieses immateriellen Kulturerbes Subventionen, um die Bauern zu ermutigen, sich in ihrer Freizeit mit dem Bambusflechten zu beschäftigen. Somit bleibt das Handwerk erhalten und Einkommen wird generiert.

„Unsere Produkte werden nach Guangdong, Fujian und in andere Teile Chinas verkauft. Die Bambusflechter können allein mit diesem Handwerk 20.000 Yuan pro Jahr zusätzlich verdienen“, sagte Cai Xiaodong, ein Bauer in Hanchuan.


Ein Bamubsflechter, der Bambus zu Haushaltsutensilien verarbeitet. (Foto: VCG)

Die chinesische Bambusindustrie beschäftigt über 29 Millionen Menschen, von denen mehr als 19 Millionen Landwirte sind.

Darüber hinaus gibt es in der Bambusindustrie über 10.000 bambusverarbeitende Unternehmen. Ihr Produktionswert ist von 82 Milliarden Yuan im Jahr 2010 auf heute über 410 Milliarden Yuan in die Höhe geschnellt, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von über 30 Prozent.

Um den Übergang von Plastik zu Bambus zu fördern, arbeitet China zusätzlich an technologischen Innovationen.

Ein Unternehmen im Anji National Bamboo Industry High-Tech Park hat beispielsweise ein neues Bambuspappenprodukt entwickelt, nachdem es über ein Jahr lang nach flammhemmenden Rezepturen geforscht und Spritzgießversuche durchgeführt hatte. Das neue Produkt wurde von der Entflammbarkeitsstufe D auf die schwer entflammbare Stufe B1 heraufgestuft und hat die internationale Zertifizierung bestanden, so dass es sich für Anwendungen wie Flughafendecken und Wandpaneele eignet.

Solche technologischen Innovationen treiben den Wandel der chinesischen Bambusindustrie von einer arbeitsintensiven zu einer technologieintensiven Branche voran.

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