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„Chinas grüne Exportprodukte schaden der Wirtschaft anderer Länder“? Blödsinn!

(German.people.cn)  Freitag, 26. April 2024

  

Kürzlich behaupteten einige US-Amerikaner, dass Chinas neue Energie-Industrie „ „Überkapazitäten“ “ bei NEV-Fahrzeugen (New Energy Vehicles), Lithium-Batterien und Photovoltaik-Produkten, den sogenannten „drei neuen Produkten“, produzieren würde. Um die „Überkapazitäten“ auszugleichen, würde China massiv exportieren, was zu Marktverzerrungen geführt haben und der Wirtschaft anderer Länder schaden soll.

Und was sagen die Fakten? Man könnte auf die Kanton-Messe in China gehen, um sich zu vergewissern.


Am 19. April 2024 zog ein NEV-Fahrzeug auf der Kanton-Messe ausländische Käufer an. (Foto von Chen Chuhong/ China News Service)

Vom 15. bis 19. April fand die erste Phase der Kanton-Messe unter dem Motto „fortschrittliche Fertigung“ statt. Die Ausstellungsbereiche für NEV-Fahrzeuge und intelligente Mobilität hatten regen Zulauf.

„Fahrzeugen mit neuer Energie sind zu einem globalen Trend geworden, und China ist weltweiter Marktführer, daher hoffen wir, hier mehr NEV-Fahrzeugprodukte kaufen zu können“, sagte Ellidon, ein Einkäufer aus Europa.

„Die ganze Welt ist an der grünen Technologie Chinas interessiert“,  sagte Steven Selikoff, ein amerikanischer Importeur, der auf Geschäftsmöglichkeiten in China hofft.

Bis zum 19. April nahmen 125.440 ausländische Einkäufer aus 212 Ländern und Regionen der Welt an der Messe teil, was einem Anstieg von 23,2 Prozent gegenüber der letzten Messe entspricht. Darunter befanden sich 22.694 Einkäufer aus Europa und den Vereinigten Staaten, was einem Anteil von 18,1 Prozent entspricht.

Einerseits wird behauptet, dass Chinas grüne „Überkapazitäten“ der Wirtschaft anderer Länder schaden würden und andererseits heißt es, die ganze Welt sei an Chinas grüner Technologie interessiert. Die Behauptungen widersprechen sich, ab die Wahrheit spricht für sich selbst.

„Überkapazitäten“ entstehen, wenn das Angebot auf dem Markt größer ist als die Nachfrage. Aus der Perspektive der globalen Entwicklungstrends betrachtet, erkunden die Länder angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels aktiv den Weg zu einer grünen und kohlenstoffarmen Entwicklung. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 130 Länder bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts Netto-Null-Emissionsziele erklärt haben, wird der grüne Handel in Zukunft ein neuer Wachstumsmotor für den Welthandel darstellen.

Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur wird die weltweite Nachfrage nach Fahrzeugen mit neuer Energie im Jahr 2030 45 Millionen erreichen, mehr als das Vierfache von 2022. Währendessen soll die weltweite Nachfrage nach neuen Photovoltaikanlagen 820 Gigawatt erreichen, auch etwa das Vierfache von 2022.

Das heißt, die derzeitige grüne Kapazität hat keinen Überschuss, sondern es besteht ein ernsthafter Engpass. Warum wird trotzdem von „Überkapazitäten“ gesprochen?

Aus der wirtschaftlichen Perspektive betrachtet gilt nach der Theorie des komparativen Vorteils: Wenn ein Land ein bestimmtes Produkt zu niedrigeren Kosten herstellen kann, sollten andere Länder keine Zollhindernisse errichten, sondern das Produkt importieren, während sie ihren eigenen komparativen Vorteil exportieren.

China treibt die Entwicklung der grünen Industrie und die Ausweitung des grünen Handels voran. Dies steht im Einklang mit dem globalen Entwicklungstrend und der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Abkommens.

Chinas grüner Beitrag zur Weltwirtschaft ist existenziell. Vor dem Hintergrund des schleppenden Wachstums und der hohen Inflation hat China seinen Vorteil einer vollständigen industriellen Kette voll ausspielen können und die Welt mit grünen Produkten von guter Qualität, hoher Effizienz und fairen Preisen versorgt. Dies mildert nicht nur den Druck der globalen Inflation, sondern stellt auch eine starke Unterstützung für die Stabilität der globalen industriellen Lieferkette dar.


Das Foto vom 4. Mai 2022 zeigt einen Techniker bei der Inspektion eines Photovoltaikprojekts auf dem Dach eines Unternehmens im Bezirk Jimo in der ostchinesischen Küstenstadt Qingdao. (Foto von VCG)

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Im Jahr 2023 wurden weltweit 510 Millionen Kilowatt an erneuerbaren Energien installiert. Chinas Beitrag hat mehr als die Hälfte davon ausgemacht. Chinas Produkte für saubere Energie werden in mehr als 200 Länder und Regionen auf der ganzen Welt exportiert.

Zudem hat China mit mehr als 100 Ländern und Regionen bei grünen Energieprojekten zusammengearbeitet, wodurch die hohen Kosten des Stromverbrauchs in den betreffenden Ländern und Regionen wirksam gesenkt werden konnte. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) berichtet, dass die durchschnittlichen Stromkosten für weltweite Windkraft- und Photovoltaikprojekte in den letzten zehn Jahren um mehr als 60 bzw. 80 Prozent gesunken sind. Dies ist zu einem großen Teil auf Chinas Innovationen, die chinesische Fertigung und das chinesische Ingenieurwesen zurückzuführen.

Peter Fischer, Chefökonom der Neuen Zürcher Zeitung, hat kürzlich in einem Artikel geschrieben, dass „die Klagen des Westens über Chinas ‚Überkapazitäten‘ in Wirklichkeit heuchlerisch und kurzsichtig sind.“ „Wenn der Westen erschwingliche Photovoltaik- und Windenergieprodukte kaufen kann oder wenn innovative Elektroautos aus China die europäischen Hersteller dazu bringen, das Innovationstempo zu erhöhen, wird das die Konsumenten freuen.“

Angesichts dieser Fakten stellt sich heraus, dass Chinas Überkapazität im Bereich der neuen Energien ein Trugschluss ist. Die Theorie ist für den Welthandel sogar potenziell gefährlich. Denn sie zielt darauf ab, die wissenschaftliche und technologische Entwicklung und die industrielle Modernisierung der Entwicklungsländer zu bremsen und die globale wirtschaftliche Vorherrschaft der betreffenden Länder mit unlauteren Mitteln zu sichern.

Offenheit bringt Fortschritt, während Abschottung zwangsläufig zu Rückstand führt. Der diesjährige Bericht über die Arbeit der chinesischen Regierung betont einmal mehr, dass „wir die Reformen und die Öffnung mit größerer Entschlossenheit und mehr Nachdruck vertiefen müssen“. Ein sich ständig weiterentwickelndes und offeneres China wird der Welt sicherlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

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