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Pilotprojekt in Ostchina bindet CO₂ in Ziegeln

(German.people.cn)  Dienstag, 09. April 2024

  

Um Chinas zwei CO₂-Ziele zu erreichen – bis 2030 den Höhepunkt der CO₂-Emissionen zu erreichen und bis 2060 CO₂-neutral zu werden – nutzen chinesische Energieunternehmen Technologien zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO₂ (CCUS-Technologie), um die Emissionen zu senken.


Der Bereich für die CO₂ -Abscheidung des Pilotprojekts zur Abscheidung und Nutzung von CO₂, das mit der Zhejiang Provincial Energy Group Company (Zhejiang Energy) in Verbindung steht, im Kreis Lanxi in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. (Foto: Zhejiang Energy/Handout via Xinhua)

In der ostchinesischen Provinz Zhejiang hat ein Pilotprojekt, bei dem CO₂ in Ziegeln gespeichert werden kann, kürzlich einen 72-Stunden-Test bestanden. Es handelt sich um eines von Chinas führenden Projekten, bei dem CCUS-Technologie zur Abscheidung und Nutzung von CO₂ aus Kohlekraftwerken eingesetzt wird.

Das Projekt wurde im Kreis Lanxi in einem Kraftwerk, das mit der Zhejiang Provincial Energy Group Company (Zhejiang Energy) in Verbindung steht, realisiert. Das Technologieteam setzt sich aus Forschern des Unternehmens und Institutionen wie der Zhejiang University und dem Baima Lake Laboratory zusammen.

Laut Zhejiang Energy ist das Projekt darauf ausgelegt, 15.000 Tonnen CO₂ pro Jahr zu binden, was der gesamten CO₂-Abscheidung von 10 Quadratkilometern Wald pro Jahr entspricht. Während des laufenden Tests erreichte die durchschnittliche Kohlenstoffabscheidungsrate 90 Prozent bei einer Reinheit von 99 Prozent.

In dem Projekt wird zur CO₂-Abscheidung ein zweiphasiges Absorptionsmittel mit geringem Energieverbrauch verwendet. Für die Regeneration eines solchen Absorptionsmittels liegt der Energieverbrauch bei weniger als 2,4 Gigajoule pro Tonne und damit weltweit auf einem fortgeschrittenen Niveau.

Das abgeschiedene CO₂ kommt bei der Herstellung von Industriegütern mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zum Einsatz. Etwa zwei Drittel des abgeschiedenen CO₂ werden zur Produktion von Porensteinen verwendet, bei denen es sich um leichte, isolierende und langlebige Baumaterialien handelt. Ein weiteres Drittel wird für Rohmaterial benutzt, das für die Herstellung von Trockeneis in Lebensmittelqualität für den Transport von Lebensmitteln und Medikamenten in der Kühlkette eingesetzt wird.

Den Forschern des Projekts zufolge kann CO₂ unter bestimmten Bedingungen mit Ziegelmaterialien zu stabilen, festen Verbindungen reagieren und so eine dauerhafte Speicherung von CO₂ im Baumaterial erreicht werden.

„Genau wie bei der Herstellung von gedämpftem Brot mit Wasserdampf ersetzen wir den Wasserdampf durch CO₂, um die Ziegel durch eine Reihe chemischer Reaktionen zu behandeln. Das CO₂ kann dauerhaft in den Ziegeln eingeschlossen werden“, sagt Chen Yaoji, Direktor eines Forschungsinstituts unter Zhejiang Energy.

Die CO₂-Aufbereitungs- und Speichertechnologie reduziert den Anteil von Kalkerde und Zement im Produktionsprozess und senkt dadurch die Kosten. Nach vorläufigen Schätzungen werden die Gesamtproduktionskosten im Vergleich zu gewöhnlichen Porensteinen um 2 bis 5 Yuan (etwa 28 bis 70 US-Cent) pro Kubikmeter gesenkt.

Liu Shenghui, Vorsitzender von Zhejiang Energy, sagt, die grüne und kohlenstoffarme Transformation in Kohlekraftwerken sei eine wichtige Unterstützung, um den Höhepunkt der CO₂-Emissionen zu erreichen und CO₂-Neutralität zu erlangen.

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