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Chinas Regulierungsbehörden nehmen den Immobilienmarkt unter die Lupe

(German.china.org.cn)  Donnerstag, 21. März 2024

  

Chinas Immobilienmarkt steht unter Druck. Nun nehmen die Regulierungsbehörden Bauträger ins Visier. Ermittlungen ergaben, dass der insolvente Immobilienkonzern China Evergrande seine Umsatzzahlen manipuliert hat. Derweil geht der Markt für Immobilien deutlich zurück.


Archivbild: Xinhua/ Feng Dapeng

Der chinesische Immobilienmarkt erfordere engmaschige Aufsicht durch die politischen Entscheider. Wenn sich der Markt nicht verbessere, seien stärkere Maßnahmen erforderlich, um den Kreditrisiken von Immobilienentwicklern zu begegnen. Auch eine Umstrukturierung der Schulden müsse dann ermöglicht werden, sagten Experten.

Derzeit gibt es Anzeichen dafür, dass die Aufsichtsbehörden ihr Augenmerk verstärkt auf den finanziellen Status von Immobilienentwicklern richten. Die China Securities Regulatory Commission, die Wertpapieraufsicht, hat festgestellt, dass die Evergrande Real Estate Group, einstige Vorzeigetochter des Immobilienentwicklers China Evergrande Group, ihre Umsatzzahlen in den Jahren 2019 und 2020 erheblich aufgebläht hat und auch andere Verstöße begangen hat.

Die CSRC macht Xu Jiayin, den Gründer und ehemaligen Vorsitzenden der China Evergrande Group, für Entscheidungen und die Organisation von Finanzbetrug verantwortlich und will ihm eine Geldstrafe in Höhe von 47 Millionen Yuan (6 Millionen Euro) auferlegen und ihn lebenslang von den Wertpapiermärkten verbannen, wie die Evergrande Real Estate Group am Montag mitteilte.

Die Aufsichtsbehörde plant außerdem, Evergrande Real Estate zu verwarnen und eine Geldstrafe in Höhe von rund 4,18 Milliarden Yuan (530 Millionen Euro) zu verhängen.

Nachdem die Ratingagentur Moody’s Ratings vergangene Woche das Kreditrating des Bauträgers China Vanke Co von Baa3 auf Ba1, also auf Ramschniveau, herabgestuft hat, steht das Kreditrisiko von Bauträgern im Mittelpunkt.

Daten des Nationalen Statistikamtes zeigen, dass in den ersten beiden Monaten des Jahres landesweit insgesamt 113,69 Millionen Quadratmeter neu gebaute Immobilien verkauft wurden, 20,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die schleppenden Immobilienverkäufe könnten nach Ansicht von Experten die Liquiditätssituation von Bauträgern verschlechtern.

Liu Qiao, Dekan der Guanghua School of Management an der Peking-Universität, sagte, China stehe noch immer vor einer Herausforderung im Immobilienbereich, deren Lösung einige Zeit in Anspruch nehmen werde, und die Überwachung von Schlüsselindikatoren erfordere.

Sollten sich Indikatoren wie Wohnungsneubauten, Immobilienverkäufe und Immobilienpreise in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verbessern, wäre eine entschlossenere Unterstützung durch makroökonomische und industriepolitische Maßnahmen, einschließlich solcher zur Erleichterung der Umschuldung, gerechtfertigt, so Liu.

Es wurden bereits Anstrengungen unternommen, um eine Erholung der Immobilienverkäufe zu fördern. Beijing beispielsweise werde die Immobilienpolitik auf der Grundlage der tatsächlichen Situation in jedem Bezirk optimieren, sagte Xia Linmao, stellvertretender Bürgermeister der Stadt, am Dienstag.

„China sollte weitere Anstrengungen unternehmen, um die Finanzierung von Immobilienentwicklern zu verbessern, ihren Cashflow zu sichern und ihnen zu helfen, bessere Kredite aufzubauen“, sagte Zhang Ning, Senior China Economist bei UBS.

Einige Banken haben bereits einen Whitelist-Mechanismus eingeführt, um die Finanzierung förderungswürdiger Immobilienprojekte zu unterstützen. Zhang sagte jedoch, dass der Umfang der Whitelists ausgeweitet werden müsse, um die Investitionen der Bauträger zu stabilisieren und das Vertrauen und die Bereitschaft der Einwohner zum Kauf von Wohnungen zu stärken.

Zhang fügte hinzu, dass das Land die Umschuldung von Bauträgern, die in mögliche Risikoereignisse verwickelt sind, fördern und so die Spillover-Effekte wirksam kontrollieren sollte.

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