Chinas Tourismus erlebt nicht zuletzt dank der zahlreichen Einreiseerleichterungen derzeit eine Phase der Erholung. Nun schlägt eine PKKCV-Beraterin vor, die Rolle der beiden südchinesischen Sonderverwaltungszonen als globale Drehkreuze noch stärker zu nutzen, um internationale Touristen anzuziehen.
Die beiden südchinesischen Sonderverwaltungszonen (SWZ) Hongkong und Macao könnten ein gemeinsames „Multi-Stopp“-Kombinationsangebot mit Reiseprodukten bzw. -dienstleistungen zum Thema „chinesische Kultur“ aus den Städten des chinesischen Festlands in Erwägung ziehen und dabei ihre Rolle als globale Drehkreuze und Transitpunkte nutzen, um den Einreiseverkehr anzukurbeln, erklärte Pansy Ho Chiu-king, Mitglied des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der Shun Tak Holdings, während der Zwei Tagungen.
Der chinesische Einreisetourismus befindet sich seit letztem Jahr wieder auf einem Erholungskurs, der unter anderem durch eine Lockerung der Visabestimmungen und verbesserte Reiseprodukte bzw. -dienstleistungen effektiv unterstützt wird.
Anfang März hatte China angekündigt, dass ab dem 14. März die Visumspflicht für Bürger aus sechs weiteren europäischen Ländern - Schweiz, Irland, Ungarn, Österreich, Belgien und Luxemburg - aufgehoben werde, was Chinas Engagement signalisiert, mehr ausländische Besucher für einen Besuch in China zu begeistern.
„Hongkong und Macao sind dank ihrer einzigartigen geografischen Lage, ihres historischen Hintergrunds und ihrer vielfältigen Kultur erstklassige Reiseziele für internationale Touristen“, betonte Ho. Sie ist gleichzeitig auch noch stellvertretende Vorsitzende der Allchinesischen Industrie- und Handelsvereinigung.
Ho schlug vor, dass die beiden Sonderverwaltungszonen zusammen mit Orten auf dem chinesischen Festland eine ausführliche „Multi-Stopp“-Reise mit einer Dauer von sechs bis zehn Tagen entwickeln könnten, die es internationalen Touristen ermöglicht, tief in die chinesische Kultur einzutauchen.
„Dieses neue Reisemodell erleichtert die Integration und die regionale, koordinierte Entwicklung der [Guangdong-Hongkong-Macao Greater Bay Area, GBA]. Es fördert auch die duale Zirkulation der Wirtschaft und ermöglicht mehr Beschäftigungsmöglichkeiten“, erläuterte Ho und fügte hinzu, dass es auch für den Aufbau von Chinas Soft Power von Vorteil sei.
In der längerfristigen Vision von 10 Jahren fügte sie hinzu, dass der Tourismus im Stil einer „Multi-Stopp-Reise“ nicht nur Menschen in die GBA locken werde, sondern auch eine Ausstrahlungswirkung auf weitere Orte in ganz China haben werde.
Im Hinblick auf die Entwicklung der GBA sagte Ho, dass sich im Rahmen des im Juli letzten Jahres eingeführten Programms „Northbound Travel for Hong Kong Vehicles“ (Nördlicher Verkehr für Fahrzeuge aus Hongkong) ein „einstündiger Pendelkreis“ zwischen den Stadtclustern der Region herausgebildet habe – d.h. dass alle darin enthaltenen Ziele innerhalb von einer Stunde erreicht werden können. Diese Regelung erlaubt es privaten Autobesitzern aus Hongkong, über die Hongkong-Zhuhai-Macao-Brücke in die südchinesische Provinz Guangdong zu fahren, ohne vorher ein Nummernschild für Privatfahrzeuge auf dem chinesischen Festland beantragen zu müssen.
Bis Samstag waren in der Folge mehr als 500.000 Privatfahrzeuge aus Hongkong nach Guangdong eingereist, berichtete die China Media Group (CMG). Vor allem im Februar, als das Frühlingsfest gefeiert wurde, überstieg die Zahl der in Hongkong zugelassenen Fahrzeuge zum ersten Mal in einem Monat die 100.000er-Marke und stieg im Vergleich zum Juli um 1.490 Prozent.