19-02-2024
19-02-2024
BYDs „Explorer No 1“ legt am 15. Januar in Shenzhen in der Provinz Guangdong zu seiner Jungfernfahrt ab, auf der mehr als 5.000 Fahrzeuge nach Europa transportiert werden. (Foto: Xinhua)
Chinesische Automobilunternehmen bauen Flotten hochseetauglicher Autofrachter, auch Ro-Ro-Schiffe genannt, auf, um ihre Exportkapazität zu erhöhen und auf den Trend zu reagieren, dass in China hergestellte Fahrzeuge ins Ausland verschifft werden.
Mitte Januar startete BYDs erster Frachter, Explorer No 1, der von der internationalen Reederei Zodiac Maritime geleast wurde, seine Jungfernfahrt und transportierte mehr als 5.000 Neue-Energie-Fahrzeuge (NEV) nach Europa.
Chinas größter NEV-Hersteller hat sein Geschäft auf mehr als 70 Länder und Regionen ausgedehnt. BYD exportierte 2023 252.000 Fahrzeuge, was einem Wachstum von 330 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
In den nächsten zwei Jahren plant BYD, weitere sieben Autofrachter in Betrieb zu nehmen. Laut Wang Junbao, General Manager der BYD Corporate Division, ist der globale Markt für NEVs beträchtlich und es besteht eine erhebliche Nachfrage nach Autotransporten im Exportbereich. Er sieht eine vielversprechende Zukunft für das Ro-Ro-Geschäft.
Im Januar absolvierte der SAIC Anji Sincerity, der erste lokal investierte und gebaute Hochsee-Autofrachter von SAIC Motor, seine Jungfernfahrt von Shanghai nach Europa. Er beförderte 5.000 Fahrzeuge, darunter die Modelle MG und Maxus von SAIC sowie Fahrzeuge von Dongfeng Motor und Yutong.
Das Unternehmen plant, seine Ro-Ro-Flotte in den nächsten drei Jahren um 14 Schiffe zu erweitern.
2023 exportierte SAIC 1,21 Millionen Fahrzeuge, 18,8 Prozent mehr als im Vorjahr, das achte Jahr in Folge und das meiste unter den inländischen Autoherstellern.
Laut Zhao Aimin, stellvertretender Generaldirektor von SAIC International, sollen in diesem Jahr 1,35 Millionen Fahrzeuge und 2025 1,5 Millionen Fahrzeuge exportiert werden.
Unterdessen erwartet Chery Automobile, das bei einer Werft drei Autofrachter bestellt hat, die Auslieferung seines ersten Schiffes in diesem Jahr.
2023 exportierte der Autohersteller 925.000 Fahrzeuge.
Die Schiffslieferungen erfolgen zu einer Zeit, in der chinesische Autohersteller bei Auslandslieferungen vor Herausforderungen stehen. Da die chinesischen NEV-Exporte an Fahrt gewinnen, kämpft die Branche mit einem Mangel an Schiffen, was zu Preiserhöhungen beim internationalen Transport geführt hat.
Autohersteller entscheiden sich für den Besitz oder das langfristige Leasen von Schiffen, um Exportstabilität zu gewährleisten, Transportkosten zu senken und pünktliche Lieferungen an Kunden im Ausland zu garantieren, sagt Cui Dongshu, Generalsekretär der Chinesischen Vereinigung für Personenkraftwagen.
Laut Cui hat die Ära begonnen, in der inländische Fahrzeuge selbst transportiert werden, was der chinesischen Autoexportindustrie nachhaltige Vorteile bringen wird.
2023 entwickelte sich China zum weltgrößten Autoexporteur mit Fahrzeugexporten von 4,91 Millionen Einheiten, was einem Wachstum von 57,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, teilte die Chinesische Vereinigung der Automobilhersteller mit.
Der führende Automobilhandelsverband schätzt, dass die Fahrzeugexporte in diesem Jahr 5,5 Millionen erreichen werden.
Jin Qi, General Manager von SAIC Anji Logistics, sagt, umso mehr Chinas Exporte ein bestimmtes Ausmaß erreichen, desto wichtiger werde die Sicherheit und Stabilität der Lieferkette. Immer mehr Autohersteller könnten sich angesichts des kontinuierlichen Wachstums der chinesischen Automobilexporte dafür entscheiden, Reeder zu werden.
Der Bau von Fabriken im Ausland wird eine unvermeidliche Entwicklung sein, da es kostengünstiger ist als der Transport von Fahrzeugen mit Ro-Ro-Schiffen. Mit der Lokalisierung der Produktion werden Autohersteller laut Branchenexperten erhebliche Gewinnsteigerungen verzeichnen.
