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Aktivitäten rund um Schnee und Eis befeuern verschiedene Sektoren in ganz China

(German.people.cn)  Freitag, 19. Januar 2024

  

Die nordostchinesische Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang gehört in diesem Winter zu den begehrtesten Touristenzielen.

Ein von verschiedenen Reiseplattformen veröffentlichter Bericht zeigt, dass der Tourismusboom in Harbin voraussichtlich anhalten und sich während der Winterpause und des chinesischen Neujahrsfestes weiter ausweiten wird. Davon profitieren die durch den wachsenden Tourismus angekurbelten Bereiche Gastronomie, Unterkunft und Transport.

Eis- und Schneetourismus auf dem Vormarsch

In den letzten Jahren ist das Interesse am Eis- und Schneesport in China stetig gewachsen. Die Olympischen Winterspiele in Beijing 2022 zeigten Nachwirkungen und legten den Grundstein für einen florierenden Wintertourismus. Die Branche sieht möglicherweise die erfolgreichste Saison der letzten fünf Jahre.


Foto von VCG

Mit dem Wachstum beim Eis- und Schneetourismus steigen die Zahlen bei Buchungen für Skiausflüge und Besuche von heißen Quellen deutlich an.

Daten von Meituan und Dianping zeigen, dass die Gruppenbestellungen für Skitickets seit November 2023 im Vergleich zu 2019 um über 780 Prozent gestiegen sind, wobei besonders Skigebiete in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang, Heilongjiang, Jilin, Liaoning und Hebei beliebt sind.

Daten von Douyin zufolge sind die Buchungen für den Besuch von Thermalquellen landesweit um mehr als das 11-fache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Auch Badezentren sind zu beliebten Zielen für Touristen geworden, die den Nordosten Chinas besuchen. Während der Feiertage zum Jahreswechsel registrierten die Badezentren 180 Prozent mehr Gäste im Vergleich zum Vorjahr, wobei Städte wie Shenyang, Harbin und Changchun die nationale Wachstumsrate übertrafen, zeigen die Daten von Meituan und Dianping.

Ein Bericht über die Entwicklung des chinesischen Wintertourismus im Jahr 2023 prognostiziert, dass in der Wintersaison 2024-2025 voraussichtlich 520 Millionen Menschen in China im Eis- und Schneetourismus tätig sein werden. Die Einnahmen werden demnach voraussichtlich 720 Milliarden Yuan (etwa 100 Milliarden US-Dollar) erreichen.

Konsum im Zusammenhang mit Wintersport wächst

Mit dem Aufschwung des Tourismus in Harbin fragen sich viele Menschen aus Südchina, was sie denn anziehen sollten, wenn sie Harbin besuchen.

Die niedrigste Temperatur in der Stadt liege bei fast minus 30 Grad Celsius, erklärt Xiaoqian (Pseudonym), der Harbin bereist hat. Das kalte Wetter müsse ernsthaft in Betracht gezogen werden, betont er, zum Beispiel mit dem Kauf einer warmen Jacke.

Tatsächlich sind im vergangenen Monat die Verkäufe von Daunenjacken in Südchina gestiegen, erklärt der Leiter des E-Commerce-Büros von Douyin.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Bestellungen aus Chongqing und Fujian für Daunenjacken bei Douyin E-Commerce um 530 Prozent beziehungsweise 497 Prozent. Auch die Verbraucher in Guangdong, Hainan und Zhejiang kauften dreimal mehr Daunenjacken als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

„In unserer Fertigung arbeiten rund 200 Mitarbeiter. In etwa zehn Tagen werden wir 30.000 Paar Skibrillen fertigstellen“, berichtet Zhang Daozeng, Leiter einer Sportproduktionsfirma in Taizhou, Provinz Zhejiang.

Traditionell sei die Zeit von Oktober bis zum chinesischen Neujahrsfest eine Nebensaison in der Sportproduktion, erklärt Zhang. In diesem Jahr sei das jedoch ganz anders, es seien Bestellungen bis März gebucht.

Für das Jahr 2024 rechnet Zhang im Vergleich zu 2023 mit einem Produktionswachstum von über 60 Prozent, wobei allein die Produktion von Skibrillen auf eine Million Stück wachsen soll.

Immer mehr Unternehmen sind im Eis- und Schnee-Tourismus aktiv

Aus dem „China Ice and Snow Tourism Development Report (2024)“ geht hervor, dass die Gesamtinvestitionen in Infrastrukturprojekte für den Eis- und Schnee-Tourismus in ganz China im Jahr 2023 etwa 602,2 Milliarden Yuan erreichten.

Bis Ende 2023 überstieg die Zahl der Unternehmen, die im Eis- und Schneetourismus tätig waren, landesweit auf 12.000.

Auch die Tourismusabteilungen in ganz China nutzten den Boom, um „Eis und Schnee plus Kulturtourismus“ zu fördern und den Sektor zu einer neuen Wachstumsquelle für die Entwicklung des Kulturtourismus zu machen.

Sun Qi, Professor an der Handelsuniversität Harbin, empfiehlt, bei der Optimierung von Eis- und Schnee-Tourismusangeboten Elemente wie Kultur, Animation, Mode, Technologie und Sport einzubinden.

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