China weltweit führend bei Wasserstofftankstellen

China steht an der Spitze des weltweiten Wasserstoff-Wettlaufs und verfügt über das größte Wasserstofftankstellennetz der Welt. Mit ehrgeizigen Zielen für saubere Energie und umfangreichen Investitionen ebnet das Land den Weg für eine Zukunft mit diesem emissionsfreien Kraftstoff.

Ein Wasserstoffprojekt von Sinopec in Kuqa in der nordwestchinesischen uigurischen autonomen Region Xinjiang. (Foto von VCG)

Laut Jiang Lijun, Vizepräsident der Chinesischen Gesellschaft für erneuerbare Energien, hat China mehr als 400 Wasserstofftankstellen gebaut, von denen 280 bereits in Betrieb sind, und steht damit an erster Stelle in der Welt.

Die China Hydrogen Alliance (CHA) schätzt, dass der Produktionswert der chinesischen Wasserstoffindustrie bis 2025 eine Billion Yuan (ca. 14 Milliarden US-Dollar) erreichen wird. Der Anteil der Wasserstoffenergie an Chinas Endenergiesystem wird dann mehr als zehn Prozent betragen, und der jährliche Produktionswert der Industriekette wird bis dahin zwölf Billionen Yuan erreichen.

Laut CHA wird die Größe des chinesischen Wasserstoffmarktes bis 2030 43 Millionen Tonnen erreichen, der Anteil von grünem Wasserstoff an der Energieversorgung von einem Prozent im Jahr 2019 auf zehn Prozent steigen und die Marktgröße wird sich fast verdreißigfachen.

Grüner Wasserstoff bezieht sich auf Wasserstoff, der mit Strom aus grünen und erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie hergestellt wird.

Weltweit größter Wasserstoffproduzent

Laut dem jüngsten Weißbuch des Weltwirtschaftsforums ist China der weltweit größte Produzent und Verbraucher von Wasserstoff, aber weniger als 0,1 Prozent des dort produzierten Wasserstoffs stammt aus erneuerbaren Quellen.

Wasserstoff ist eine vielseitige Energiequelle mit geringen Kohlenstoffemissionen und einem breiten Anwendungsspektrum. Er ist von großer Bedeutung für den Aufbau eines sauberen, kohlenstoffarmen, sicheren und effizienten Energiesystems und für die Erreichung der Ziele Chinas in Bezug auf Kohlenstoffneutralität.

Weltweit ist sie zu einer wichtigen strategischen Option für die großen entwickelten Volkswirtschaften geworden, die ihre Energiewende und -modernisierung beschleunigen wollen. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlichen immer mehr Länder nationale Strategien zur Unterstützung der Wasserstoffindustrie.

Im August veröffentlichte China seine erste nationale Richtlinie für die Standards der Wasserstoffenergie-Industriekette, um die nationale Einführung der Industrie umzusetzen und bis 2025 ein relativ vollständiges System für die Entwicklung der Wasserstoffenergie-Industrie zu schaffen.

Die neue Richtlinie zur Wasserstoffenergie wird Chinas neue Energie- und Umweltentwicklungssektoren bereichern und den im März veröffentlichten Plan zur Entwicklung der Wasserstoffenergie für den Zeitraum 2021-2035 ergänzen.

Die neue Richtlinie, die gemeinsam von mehreren Ministerien und Abteilungen in China herausgegeben wurde, soll die Formulierung relevanter technischer Standards beschleunigen und die internationalen Standards für Wasserstoffenergie verbessern, heißt es in einer Erklärung auf der Webseite der staatlichen Behörde für Marktregulierung.

Darüber hinaus wurden die wichtigsten Aufgaben der nationalen und internationalen Normung im Bereich der Wasserstoffenergie für die nächsten drei Jahre festgelegt, zu denen die Entwicklung von Kernnormen und die Förderung der internationalen Normung gehören.

Anfang November hat die südchinesische Provinz Guangdong eine Richtlinie veröffentlicht, in der sie dazu aufruft, die Entwicklung der Wasserstoffindustrie zu beschleunigen und ihr Volumen bis 2027 auf 300 Milliarden zu steigern.

Dem Plan vom März zufolge wird China bis 2025 ein relativ vollständiges System zur Entwicklung der Wasserstoffindustrie aufbauen, wobei die Innovationsfähigkeit erheblich verbessert und die Kerntechnologien und Herstellungsverfahren im Wesentlichen beherrscht werden sollen.

Bis 2035 soll der Anteil von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch deutlich steigen und eine wichtige unterstützende Rolle bei Chinas grüner Energiewende spielen.