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Archäologische Funde beleuchten Freizeitaktivitäten chinesischer Soldaten während der Ming-Dynastie

(German.china.org.cn)  Donnerstag, 28. Dezember 2023

  

Archäologen haben im Jiankou-Abschnitt der Großen Mauer ein in Stein gemeißeltes Spielbrett entdeckt, das Aufschluss über die Freizeitaktivitäten der Soldaten in der Ming-Dynastie gibt. Dieser Fund erweitert das kulturelle Verständnis der Großen Mauer und verleiht ihr einen persönlichen Aspekt, indem er zeigt, dass die Soldaten sich mit Brettspielen wie Go oder chinesischem Schach die Zeit vertrieben.

Vor Hunderten von Jahren, als die untergehende Sonne ein goldenes Licht auf die Große Mauer warf, fand eine Gruppe von Soldaten in einem schachähnlichen Brettspiel eine willkommene Abwechslung vom Druck des Militärdienstes. Da sie kein Spielbrett hatten, schnitzten sie einfach eines in Stein. Das Klirren der Schwerter und die Schreie der gefallenen Kameraden wurden somit durch das leise Klicken der Figuren auf dem Spielbrett im Abendlicht ersetzt. Als die Sonne unter den Horizont sank und lange Schatten auf die Mauer warf, beendeten sie schließlich ihr Spiel und zogen sich auf ihre Posten zurück.

Eine solche Szene könnte sich während der Ming-Dynastie (1368-1644) abgespielt haben, denn Jahrhunderte später entdeckten chinesische Archäologen im Jiankou-Abschnitt der Großen Mauer im Beijinger Stadtteil Huairou eine Art Schachbrett, das in einen Steinblock gemeißelt zu sein scheint. Der Fund gibt Aufschluss darüber, was die Soldaten in ihrer Freizeit gemacht haben könnten.

„Wir sind nicht sicher, um welche Variante des Schachspiels es sich handelt. In der Ming-Dynastie gab es zwei beliebte Brettspiele - Go und chinesisches Schach“, berichtete Shang Heng, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Archäologischen Forschungsinstitut in Beijing. Die jüngste Entdeckung füge der kulturellen Bedeutung der Großen Mauer eine weitere Ebene hinzu. Sie bereichere nicht nur das Verständnis der alten chinesischen Kultur, sondern verleihe dem gewaltigen Bauwerk auch einen menschlichen Aspekt. „Historische Dokumente neigen dazu, institutionelle Inhalte festzuhalten. Die archäologische Ausgrabung dient im Wesentlichen als Ergänzung, die die Lücken in unserem Verständnis der Großen Mauer füllt", führte Shang weiter aus.

Dem Experten zufolge war die Grenzregion im Wesentlichen eine kleinteilige Gesellschaft. Abgesehen von Patrouillen und Kämpfen lebten die Soldaten wie normale Menschen.

Der 520 Kilometer lange Beijinger Abschnitt der Großen Mauer verläuft von Osten nach Westen.

Shang erläuterte, dass einige Teile der Großen Mauer oberirdisch in Trümmern liegen würden, während andere Teile verschüttet seien. Die Ausgrabungen würden nun ein umfassenderes Verständnis des Bauwerks ermöglichen. Wenn die unterirdischen Teile ans Licht kommen, könnten unerwartete Entdeckungen Einblicke in die kulturellen Dimensionen der Mauer geben, sagte er.

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