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Beijing testet elektrischen Schulbusdienst und minimiert so den CO2-Fußabdruck

(German.people.cn)  Freitag, 15. Dezember 2023

  


Schülerinnen und Schüler der Grundschule Nr. 1 im Bezirk Fengtai steigen am 1. September 2023 in Beijing, der Hauptstadt Chinas, aus einem speziell für sie angefertigten Schulbus aus. (Xinhua/Ju Huanzong)

Die 10-jährige Chen Jiaqi aus dem Bezirk Haidian in Beijing begrüßt den Morgen und geht alleine zur Bushaltestelle in der Nähe ihres Zuhauses. Als ein grüner elektrischer Schulbus ankommt, beginnt ein Freiwilliger die Fahrgäste zu erfassen, während Chen einsteigt und ihre Fahrkarte scannt.

„Früher haben mich meine Eltern jeden Tag zur Schule gefahren, aber es war frustrierend, auf dem Weg zur Schule und vor allem um das Schultor herum im Stau festzustecken“, erzählt die Schülerin. Der Schulbus dagegen sei eine schnelle Verbindung zwischen Wohnung und Campus, weil er auf der Busspur fahre, erklärt sie.

Beijing hat im September dieses Jahres in vier Bezirken ein Pilotprojekt für den Schulbusservice für schulpflichtige Schüler gestartet. Die Zahl der Schulen, die an dem Programm teilnehmen, ist von ursprünglich 13 auf über 20 gestiegen, und das durchschnittliche tägliche Fahrgastaufkommen hat sich von 811 auf mehr als 4.000 erhöht.

Die erste Charge von 100 Schulbussen sei bereits in Betrieb genommen worden und zeichne sich durch Nachhaltigkeit aus, erklärt Zhao Zhen von der Beijinger Stadtverkehrskommission.

„Jede Fahrt mit diesen Bussen ist ein Schritt in Richtung eines grüneren Planeten“, ist Zhao überzeugt. Die Stadt treibe mit der Umstellung auf Elektroautos ihr Engagement zur Reduzierung von Emissionen und zur Minimierung des CO2-Fußabdrucks weiter voran, erklärt er.

Der Schritt soll zur nachhaltigen Entwicklung der Megacity beitragen, die mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu kämpfen hat. Nach Angaben des Verkehrsministeriums der Stadt ist die Zahl der Privatfahrten, um Schüler zur Schule zu bringen und abzuholen, an den Pilotschulen um zwölf Prozent zurückgegangen.

Zudem seien die Schulbusse „mobile Klassenzimmer“, in denen die Kinder Audioprogramme hören, die von klassischen Geschichten bis zu Allgemeinwissen und traditioneller Kultur reichen, erklärt Dou Guimei, Direktor der Tsinghua University Primary School. „Wir haben uns für Audiobücher entschieden, auch um das Sehvermögen der Schüler nicht zu belasten“, erörtert Dou.

Da es sich um ein von der Stadtverwaltung initiiertes und betriebenes Programm handelt, kostet die einfache Fahrt mit dem Schulbus nur fünf Yuan (etwa 70,3 US-Cent). Die Busse sind außerdem mit AI-Kameras, Brandschutzabschnitten, weichen Sitzen und vielen anderen Einrichtungen ausgestattet, die einen hohen Sicherheits-Standard und Komfort gewährleisten.

Nach Angaben der städtischen Bildungskommission in Beijing soll das Pilotprogramm im nächsten Frühjahrssemester auf vier weitere Bezirke ausgeweitet werden. Im September nächsten Jahres soll das Angebot dann stadtweit starten.

Bei Schülern und Eltern kommt das Angebot sehr gut an und sie hoffen auf die Ausweitung. „Ich muss nicht mehr jeden Morgen zur Arbeit hetzen, nachdem ich mein Kind an der Schule abgesetzt habe,“ erklärt ein Vater namens Zhang. „Ich glaube, dass sich die Verkehrsbedingungen verbessern werden, wenn der Service in der ganzen Stadt eingeführt wird“, hofft der Beijinger.


Schülerinnen und Schüler der Grundschule Nr. 1 im Bezirk Fengtai in einem speziell für sie eingerichteten Schulbus in Beijing, der Hauptstadt Chinas, am 1. September 2023 auf dem Schulweg. (Xinhua/Ju Huanzong)

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