China erstellt größten Wasserstoffkatalog im Weltraum

Mit dem Five-hundred-meter Aperture Spherical Radio Telescope (FAST), auch „China Sky Eye“ genannt, haben chinesische Astronomen den bisher größten und qualitativ hochwertigsten Katalog von Quellen neutralen Wasserstoffs (HI) außerhalb unserer Galaxie erstellt.

Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum und damit ein wichtiger Bestandteil von Galaxien. In Scheibengalaxien ist HI ein wesentlicher Bestandteil des interstellaren Mediums.

Die Messung seiner Häufigkeit und Kinematik könnte Aufschluss über eine Reihe astrophysikalischer Fragen geben, beispielsweise über die Eigenschaften dunkler Materie, schwache unbekannte Galaxien sowie die kosmische Struktur und Entwicklung.

Der neue Katalog enthält insgesamt 41.741 HI-Quellen, die zwischen August 2020 und Juni 2023 entdeckt wurden. Damit übertrifft er sowohl quantitativ als auch qualitativ ähnliche Quellen weltweit.

Die Forschungsarbeit ist Teil eines Projekts namens FAST All Sky HI Survey (FASHI), das den gesamten für FAST sichtbaren Himmel abdecken soll. Die aktuellen Durchmusterungsergebnisse stammen von etwa 35 Prozent des gesamten Himmels. Geplant ist, in den nächsten fünf Jahren mehr als 100.000 HI-Quellen zu erfassen.

FAST ist das weltweit größte Einschalen-Radioteleskop mit einem Empfangsbereich, der 30 etwa Fußballfeldern entspricht. FAST wurde offiziell am 11. Januar 2020 in einer natürlich tiefen und runden Karstsenke in der südwestchinesischen Provinz Guizhou in Betrieb genommen. Das Teleskop eignet sich mit seiner höheren spektralen und räumlichen Auflösung, seiner breiteren Abdeckung sowie zuverlässigeren und vollständigeren Datenqualität optimal zur HI-Durchmusterungen.

FASHI wird mit seiner Fertigstellung den größten extragalaktischen HI-Katalog sowie einen objektiven Blick auf den HI-Gehalt und die großräumige Struktur im lokalen Universum bieten.

Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift SCIENCE CHINA Physics, Mechanics and Astronomy veröffentlicht. Forscher der Universität Guizhou, der Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Fertigstellung Peking-Universität haben an der Studie mitgewirkt.