Chinesische Pflanzenforscher präsentieren unbemanntes Gewächshaus

In einem Gebäude am Stadtrand von Chengdu, der Provinzhauptstadt Sichuan, kümmern sich 16 Roboter um Gemüse in einem 20-stöckigen vertikalen Gewächshaus. Das zehn Meter hohe, unbemannte Gewächshaus ist das höchste seiner Art weltweit.

Der leitende Wissenschaftler, Yang Qichang, erklärt, dass insgesamt 24.000 Gemüsesorten auf einer Fläche von 200 Quadratmetern mit einer Jahresproduktion von voraussichtlich 50 Tonnen angepflanzt worden seien.

Die Pflanzenfabrik wurde am Institut für urbane Landwirtschaft der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften (IUA) gebaut. Dabei ist ihr Anbauverfahren vollständig automatisiert, einschließlich Aussaat, Ausdünnung, Ernte und Verpackung.

Auf freiem Feld braucht der Salat normalerweise etwa 70 Tage, um bis zur Ernte heranzuwachsen. In dieser städtischen Farm konnte die Wachstumszeit auf etwa 35 Tage verkürzt werden, was zu zehn Ernten pro Jahr führt.

„Die Pflanzen wachsen schnell und gut, wobei das entscheidende Geheimnis das Licht ist“, sagt IUA-Forscher Wang Sen und zeigt auf die LED-Leuchte über dem Gemüse. „Wir erreichen eine optimale Beleuchtung, indem wir die Lichtquelle der verschiedenen Wachstumsstadien der Pflanzen angepasst haben.“

In den letzten drei Jahren wurden mehr als 1.300 maßgeschneiderte Beleuchtungskonzepte für 72 Kulturpflanzen, darunter Reis, Weizen und Mais, entwickelt.

„In dicht besiedelten Städten können Pflanzenfabriken den täglichen Gemüsebedarf der Stadt aufstocken und ihre Selbstversorgung verbessern“, so Wang.

Darüber hinaus kann die vertikale Gewächshaustechnologie auch in Szenarien wie der Grenzüberwachung, wissenschaftlichen Expeditionen und dem Überleben auf Inseln eingesetzt werden.

Im nächsten Schritt sollen Aquakulturen und essbare Pilzkulturen in das Gewächshaus integriert und neue Modelle für die Landwirtschaft auf Dächern und Balkonen erforscht werden.