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Visafreiheit für Chinesen wird den Tourismus und die Wirtschaft ankurbeln

(German.people.cn)  Freitag, 08. Dezember 2023

  

Nachdem am Freitag die Visafreiheit für Chinesen und Inder in Kraft getreten ist, hofft Malaysia auf mehr Besucher im Land in den nächsten Monaten und damit auf einen Anstieg seiner Tourismuseinnahmen.

Steigende Einnahmen könnten dazu beitragen, die drittgrößte Volkswirtschaft Südostasiens zu stützen und die Verlangsamung der Exporte ausgleichen, erwarten Analysten.

„Wenn es aufgrund der Visafreiheit zu einem plötzlichen Anstieg bei chinesischen und indischen Urlaubern und Geschäftsreisenden kommt, wird das die Nadel bewegen“, glaubt Wan Suhaimie Wan Mohd Saidie, Leiter der Wirtschaftsforschung bei der Kenanga Investment Bank in Malaysia.

Ein deutlicher Anstieg der Touristenankünfte könne aber nicht sehr bald erwartet werden, weil die visafreie Politik erst in diesem Monat eingeführt wurde, erklärte Wan Suhaimie.

„Es kann einige Zeit dauern, bis der Reisefluss einsetzt. Vielleicht haben wir nach dem ersten Quartal 2024 mehr Klarheit.“

Auch Winston Liaw Kit Siong, Vorsitzender der Sabah Association of Tour and Travel Agents in Malaysia, erwartet, dass eine Zunahme bei den Touristenzahlen der Wirtschaft hilft. Die Wirtschaftssituation des Landes werde im nächsten Jahr „viel besser“ sein, sie werde durch den Tourismus an Schwung gewinnen, ist er überzeugt.

Am 26. November hatte der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim erklärt, dass sein Land ab diesem Monat die visumfreie Einreise für Bürger Chinas und Indiens für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen erlaube.

Die Visa-Ausnahmen würden bis zum 31. Dezember nächsten Jahres gelten, teilte das Innenministerium mit.

Die Visafreiheit stehe in Übereinstimmung mit den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Malaysia und China im nächsten Jahr, erläuterte Anwar. China dankte er dabei für die Visafreiheit für malaysische Staatsbürger.

China hatte am 24. November die Erlaubnis zur Visafreien Einreise nach China für Bürger aus Frankreich, Deutschland, Italien, Malaysia, den Niederlanden und Spanien für bis zu 15 Tage Aufenthalt angekündigt. Auch die chinesische Richtlinie gilt für mindestens ein Jahr.

Chinesen und Inder gehören nach Angaben des Malaysian Tourism Promotion Board zu den größten Touristengruppen, die Malaysia besuchen.

Vor der COVID-19-Pandemie waren die Einreisen aus diesen beiden Ländern über Jahre kontinuierlich gestiegen.

Im Jahr 2013 bereisten fast 1,8 Millionen chinesische Touristen das Land, mehr als 650.000 kamen aus Indien. Bis 2019 war die Zahl der chinesischen Touristen auf mehr als drei Millionen gestiegen und mehr als 735.000 indische Touristen bereisten das Land.

Mit der Wiederöffnung der Grenzen im vergangenen Jahr wurden Indien und China zur viert- beziehungsweise sechstgrößten Touristen-Quelle für Malaysia.

Im vergangenen Jahr hat Malaysia rund zehn Millionen Touristen empfangen, weniger als die Hälfte der mehr als 26 Millionen im Jahr 2010.

Für dieses Jahr hatte sich das Land 16,1 Millionen Touristen zum Ziel gesetzt und Tourismus-Einnahmen von 10,5 Milliarden Dollar prognostiziert. Dieses Ziel wurde weit übertroffen: Die Einwanderungsbehörde meldete vom 1. Januar bis zum 15. November 26 Millionen Reisende aus dem Ausland, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Bernama.

Die Wiederbelebung des Einreiseverkehrs in Verbindung mit einer robusten Inlandsnachfrage hat der malaysischen Wirtschaft ein Wachstum von 3,3 Prozent beschert. Die Erholung im Tourismussektor hat die schwächere Nachfrage nach Exporten teilweise ausgeglichen, und der Tourismus wird auch im nächsten Jahr ein wichtiger Wachstumsmotor bleiben, erklärt die Zentralbank des Landes.

„Die Tourismusbranche, die einst ein florierender Sektor der malaysischen Wirtschaft war und 2019 rund 6,8 Prozent zum BIP beitrug, hat unter den Folgen der zweijährigen Pandemie gelitten“, erklärte Chin Yew Sin, Berater für den asiatisch-pazifischen Raum bei der Global One Belt One Road Association in Bangkok, gegenüber China Daily.

Unterstützung des Wachstums

Für das kommende Jahr ist Chin jedoch optimistisch: Die Aufhebung der Visumspflicht für China und Indien könne die Zahl der Touristenankünfte aus diesen beiden Ländern um bis zu 15 Prozent erhöhen, was wiederum das BIP-Wachstum Malaysias unterstützen könne, erwartet er.

Branchenvertreter rechnen auf Grund der Visafreiheit mit einem deutlichen Touristen-Anstieg.

Die Billigfluggesellschaften AirAsia Malaysia und AirAsia X Malaysia haben ihre Flüge nach China, Indien und Malaysia ausgeweitet. Für das erste Quartal des kommenden Jahres sind 230 wöchentliche Flüge mit bis zu 5,2 Millionen Sitzplätzen pro Jahr geplant.

Der malaysische Hotelverband erklärte, er sei auf den „erwartbaren Anstieg“ chinesischer und indischer Touristen vorbereitet und begrüße die Gelegenheit, „die Erholungsrate der malaysischen Hotelbranche erheblich zu steigern".

Er freue sich auf mehr Buchungen von chinesischen Touristen, erklärte Liaw von der Sabah Association of Tour and Travel Agents, „insbesondere für den Besuch des ostmalaysischen Bundesstaates Sabah.“

Die Visafreiheit werde sich positiv auf den Tourismus in Sabah auswirken, hofft Liaw. Bereits für das erste Quartal des nächsten Jahres erwartet er eine Steigerung der Besucherzahlen um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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