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Wirtschaft der EU hat in diesem Jahr an Schwung verloren

(German.china.org.cn)  Montag, 20. November 2023

  

Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in der EU sind Experten zufolge aktuell alles anderes als optimistisch. Mehrere Faktoren wie die hohe Inflation oder die restriktive Geldpolitik würden dazu führen, dass die Länder in Europa auch im nächsten Jahr wohl vor großen Problemen stehen.


Ein Blick in einen Supermarkt in Brüssel (Foto: Xinhua/ Zhao Dingzhe)

Die Aussichten für die Wirtschaft der Europäischen Union (EU) bleiben pessimistisch, und wirksame Wege zur Erholung scheinen laut Experten nicht in Sicht zu sein, da die internen und externen Herausforderungen weiter bestehen.

Die Wirtschaft der EU habe in diesem Jahr vor dem Hintergrund hoher Lebenshaltungskosten, einer schwachen Auslandsnachfrage und einer restriktiven Geldpolitik an Schwung verloren. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Herbstprognose der Europäischen Kommission hervor.

Der Kommission zufolge ist das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU in den ersten drei Quartalen dieses Jahres kaum gewachsen. Die hohe Inflation, auch wenn sie von ihrem Höchststand bereits wieder zurückgegangen ist, und die Straffung der Geldpolitik forderten neben der schwachen Auslandsnachfrage einen höheren Tribut als zuvor erwartet war.

Auch wenn sich die Wirtschaftstätigkeit in Zukunft allmählich erholen dürfte, hat die Kommission ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in der EU und in der Eurozone in diesem Jahr auf 0,6 Prozent gesenkt – 0,2 Prozentpunkte unter der Prognose im Sommer.

Für das nächste Jahr wird ein Anstieg des BIP-Wachstums in der EU auf 1,3 Prozent prognostiziert. Dies ist immer noch eine Abwärtskorrektur um 0,1 Prozentpunkte gegenüber der Sommerprognose. Für den Euroraum wird ein etwas geringeres BIP-Wachstum von 1,2 Prozent prognostiziert.

Die Inflation befindet sich weiterhin im Abwärtstrend: Sie dürfte im Oktober im Euroraum auf 2,9 Prozent gesunken sein, nachdem sie vor einem Jahr einen Höchststand von 10,6 Prozent erreicht hatte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli 2021.

Chen Fengying, eine leitende Forscherin für Weltwirtschaft am China Institute of Contemporary International Relations, sagte, dass die europäische Wirtschaft seit langem mit dem Problem des strukturellen Ungleichgewichts konfrontiert sei, und dass die fehlende Innovationskapazität und die hohen Kosten des Sozialversicherungssystems ebenfalls zu wichtigen Faktoren geworden seien, die die wirtschaftliche Erholung der Eurozone einschränkten. In den letzten Jahren habe die EU kontinuierlich Strukturreformen gefördert und die Transformation der digitalen Wirtschaft und der grünen Wirtschaft energisch vorangetrieben, aber die Wirkung sei noch nicht so klar erkennbar. Auch die deutsche Wirtschaft sei mit großen Schwierigkeiten konfrontiert, die das Tempo der europäischen Konjunkturerholung verlangsamten, fügte sie hinzu.

Die deutsche Wirtschaft werde in diesem Jahr voraussichtlich um 0,3 Prozent schrumpfen, da der Kaufkraftverlust aufgrund der hohen Inflation und die Verschärfung der Finanzierungsbedingungen den Konsum und die Investitionen belasten, wie die Europäische Kommission am Mittwoch mitteilte.

Chen sagte, dass die wirtschaftliche Erholung in Europa auch durch geopolitische Herausforderungen beeinträchtigt worden sei. Der Russland-Ukraine-Konflikt habe zu Störungen in den globalen Lieferketten, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und Volatilität auf den globalen Finanzmärkten geführt, was das Inflationsproblem in Europa verschärft habe. Eine Eskalation des laufenden israelisch-palästinensischen Konflikts könnte auch die Preise für Energieimporte nach Europa in die Höhe treiben und die ohnehin schon schwächelnde Wirtschaft der Eurozone noch weiter verschlechtern. Darüber hinaus hätten einige EU-Politiker dazu aufgerufen, sich aus China zurückzuziehen und Wirtschaftsfrage politisch zu instrumentalisieren, was ebenfalls zu wirtschaftlichen Einbußen führen würde, fügte sie hinzu.

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