Im Zuge des weltweiten Booms bei Elektrofahrzeugen haben irakische Händler in den letzten Jahren damit begonnen, Elektroautos in das Land zu importieren. Unter den vielen Konkurrenten auf dem Markt gewinnen chinesische Marken aufgrund ihrer hohen Qualität, der niedrigen Kosten und der großen Auswahl zunehmend an Popularität, berichten die Händler.
Ali al-Rubaie, Verkaufsleiter der Firma Nahj al-Iraq, die 2022 den Exklusivvertrieb der chinesischen Great Wall Motor Company (GWM) im Irak übernommen hat, erklärte gegenüber Xinhua, dass viele irakische Automobilunternehmen bevorzugt Autos von chinesischen Elektroautoherstellern importieren wollen, weil sie in der Branche führend seind.
„Unser Unternehmen hat das Elektroauto ORA Funky Cat im Jahr 2022 in den irakischen Markt eingeführt, das war unser erstes importiertes Auto dieser Art“, erklärt Al-Rubaie.
Das Modell habe den irakischen Käufern den Umstieg auf ein Elektroauto erleichtert, weil es mit einem guten Batterie- und Ladepaket ausgestattet ist, glaubt Al-Rubaie. „Das hat die Bedenken der Käufer bezüglich des Ladens zerstreut.“
Die Preise für Elektroautos seien im Irak zwar etwas höher als die für benzinbetriebene Autos, aber die Menschen hätten erkannt, dass Elektrofahrzeuge unter dem Strich billiger seien, weil sie nicht für teuren Kraftstoff bezahlen müssten und die Autos weniger Wartung erforderten, berichtet Hussein Mazin, Mitarbeiter der Verkaufsabteilung von Nahj al-Iraq.
Darüber hinaus „verblüffe das chinesische Auto die Kunden mit fortschrittlicher Technologie, hoher Haltbarkeit und guter Geräuschdämmung“, erklärt Mazin. Es handele sich bei dem ORA um ein vollständig interaktives intelligentes Auto, dessen verschiedene Funktionen der Fahrer einfach und schnell per Sprachbefehl nutzen könne, fasst Mazin weitere Argumente zusammen.
Sein Unternehmen sei sehr daran interessiert, die chinesischen Elektroautos, die mit ihren erstaunlichen Eigenschaften in den Nachbarländern und im Rest der Welt an Popularität gewonnen haben, zu fördern, erklärt der Vertriebsmitarbeiter.
„Der Markt für Elektroautos hat angefangen, ein gutes Wachstum zu verzeichnen“, erklärt al-Rubaie. Die Verbraucher seien jetzt eher bereit, umweltfreundliche Autos zu nutzen, betont er.
Mohammed al-Husban, Showroom-Manager der irakischen al-Sadiq Company, erläutert, die Iraker seien sich der rasanten Fortschritte Chinas in der Automobilindustrie bewusst geworden, „weil sie sehen, dass einige chinesische Unternehmen bereits viele ihrer renommierten Konkurrenten überholt haben.“
Auch einige teurere Modelle chinesischer Elektrofahrzeuge werden laut al-Husban bereits von den irakischen Verbrauchern akzeptiert.
So gaben zwei Käufer in Bagdad 250 Millionen irakische Dinar (etwa 156.000 US-Dollar) für den Hongqi E-HS9 aus, einen elektrischen Luxus-SUV der Oberklasse der Marke Hongqi des chinesischen Autoherstellers FAW. Sechs Käufer in Erbil, der Hauptstadt der halbautonomen Region Kurdistan im Irak, hätten das Modell seit dem letzten Quartal 2022 über das Unternehmen gekauft, erklärt der Showroom-Manager.
Im gleichen Zeitraum hat das Unternehmen in Bagdad 20 Bestune T77 und E-Fahrzeuge der chinesischen Marke BYD verkauft. In Erbil konnten 150 BYD-Fahrzeuge verkauft werden, erklärt al-Husban.
„Die Verkaufszahlen zeigen, dass es im Irak einen aufstrebenden und vielversprechenden Markt für Elektrofahrzeuge gibt“, ist al-Husban überzeugt.