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China beginnt Bau eines neuen Teleskops für zukünftige Mondmissionen

(German.people.cn)  Donnerstag, 09. November 2023

  

China hat kürzlich mit dem Bau von zwei Radioteleskopen mit 40-Meter-Öffnung in Shigatse im Autonomen Gebiet Xizang bzw. im Changbai-Gebirge in der nordostchinesischen Provinz Jilin begonnen.

Die beiden Teleskope, die vom Astronomischen Observatorium Shanghai unter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften entwickelt wurden, sollen künftig technische Unterstützung für Chinas Mond- und Weltraumsondenmissionen bieten.

Zheng Weimin, ein Forscher am Observatorium, sagt, dass die beiden Teleskope die Beobachtungsfähigkeit des Langbasisinterferometrie (Very Long Baseline Interferometry, VLBI)-Netzwerks in China weiter verbessern werden.

„VLBI ist eine Radiointerferometrie-Technologie, mit der feine Radiobilder und präzise Positionen kosmischer Objekte erhalten und eine hochpräzise Positionierung von Weltraumsonden durchgeführt werden können“, sagt Zheng.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Techniken könne die VLBI-Technik Beobachtungssignale verschiedener Teleskope zur gemeinsamen Verarbeitung kombinieren, erklärt er und fügt hinzu: „Mit anderen Worten, es handelt sich um ein ‚virtuelles Teleskop‘ mit einer Größe, die dem maximalen Abstand zwischen den Teleskopen entspricht.“

Das aktuelle VLBI-Netzwerk in China umfasst vier Observatorien im ganzen Land, die sich in Beijing, Shanghai, Urumtschi und Kunming befinden. Die maximale Entfernung von der aktuellen Teleskopbasislinie in China beträgt etwa 3.200 Kilometer von Shanghai nach Urumtschi.

Nach der Fertigstellung der beiden neuen Teleskope werde die maximale Entfernung von der neuen Basislinie in China jedoch etwa 3.800 Kilometer vom Changbai-Gebirge bis Shigatse betragen, was die höchste Winkelauflösung um 18 Prozent erhöhen werde, sagt Zheng.

„Deshalb ist es notwendig, separate Teleskope in Shigatse und im Changbai-Gebirge zu bauen“, so Zheng und fügt hinzu, dass die beiden neuen Teleskope das VLBI-Netzwerk erweitern werden.

Die Einbeziehung der beiden neuen Teleskope wird auch die gleichzeitige Beobachtung von zwei Zielen in verschiedenen Himmelsregionen ermöglichen und so die Mond- und Weltraumsondenmissionen in Zukunft stärker unterstützen.

Der Bau des Teleskops in Shigatse begann im September. Die auf einer Höhe von etwa 4.100 Metern gelegene Shigatse-Station bietet eine hervorragende Beobachtungsumgebung für das Teleskop.

Der Bau des Teleskops im Changbai-Gebirge begann im Oktober und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Um den Betrieb des Teleskops in der kalten Umgebung im Nordosten Chinas sicherzustellen, kommt eine umfassende Isolationstechnologie zum Einsatz.

Die beiden großen, voll beweglichen, hochpräzisen Mehrzweck-Radioteleskope sollen auch weitere wissenschaftliche Erkenntnisse auf den Gebieten supermassereicher schwarzer Löcher und der Dynamik der Galaxie ermöglichen.

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