Harry Potters unsichtbarer Umhang soll Realität werden

Ob im wirklichen Leben oder in der Welt der Natur, es gebe viele „Unsichtbarkeiten“. Und das sei keine Magie, sondern Wissenschaft, so Chu Junhao, Infrarotphysiker und Akademiemitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

In der Tat eröffnet die heutige technologische Entwicklung die Möglichkeit, dass der unsichtbare Umhang von Harry Potter zur Realität werden könnte. Chu demonstrierte „Unsichtbarkeit“ auf einer Veranstaltung am Samstag und ließ seine Beine mithilfe eines magischen Materials verschwinden. Bei dem Material handelte es sich um „Linsengitter“, das eine regelmäßige Lichtbrechung ermöglicht und die Szene magisch erscheinen lässt.

„Linsengitter“ besteht aus Reihen winziger zylindrischer konvexer Linsen, die zu einer zylindrischen konvexen Linse angeordnet sind. Jede zylindrische konvexe Linse komprimiert das Objekt hinter dem Objekt in einen dünnen Streifen, und wenn genügend Linsen vorhanden sind, wird das Objekt in eine unendliche Anzahl identischer dünner Streifen gebrochen, was den Menschen eine Art Illusion der Unsichtbarkeit vermittelt.

„Darüber hinaus kann der Brechungsindex auch für die „Unsichtbarkeit“ genutzt werden. Zum Beispiel können Objekte mit einem hohen Borsilikatglas-Material auch unsichtbar erscheinen, wenn sie sich in Glycerin bewegen, dessen Brechungsindex nahe bei seinem eigenen liegt“, erklärt Chu. Wenn der Stoff eines Kleidungsstücks und der Brechungsindex der Luft gleich sind, können Menschen durch das Tragen „unsichtbar“ werden, so der Experte.

Zudem könne laut Chu diese Methode der „Unsichtbarkeit“ auch der Infrarotüberwachung entgehen.

Mit zunehmender Diversifizierung moderner Detektionsmittel für ein einziges Spektrum wie sichtbares Licht, Infrarotlicht oder für einen einzigen Detektortyp wie Radar, kann die Laserdetektion schon lange nicht mehr die Bedürfnisse der Menschen nach „Unsichtbarkeit“ erfüllen.

Die „perfekte Unsichtbarkeit“ setzt voraus, dass die oben genannten Detektionsmittel vermieden werden können. Ihr Kern ist die geringe Detektierbarkeit aller elektromagnetischen Wellen, so Chu.

„Metamaterialien“ bieten neue Lösungen für die „perfekte Unsichtbarkeit“. Dabei handelt es sich um künstlich hergestelltes Verbundmaterial, das die konventionellen Eigenschaften von Licht und elektromagnetischen Wellen durch Umstrukturierung der Feinstruktur des Materials verändert.

„Mit „Metamaterialien“ wird die „Unsichtbarkeits“-Phantasie aus Science-Fiction-Werken allmählich zur Realität werden.“ Chu geht davon aus, dass es in Zukunft mehr „unsichtbare“ Gegenstände geben wird, die unser Leben verändern werden. Als Beispiel nannte er unsichtbare Räume für besserer Privatsphäre oder unsichtbare Hörgeräte.