30-10-2023
30-10-2023
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat ein Rahmenkonzept entwickelt, mit dem die Wirksamkeit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei der Linderung verschiedener Symptome im Zusammenhang mit mehreren Krankheiten vorhergesagt werden kann.
Die am Samstag in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlichte Studie enthüllte diese neuen Erkenntnisse, die Zusammenhänge zwischen menschlichen Proteinnetzwerken und häufig in der TCM verwendeten Kräutern aufzeigen.
Das anhand von Krankenhauspatientendaten validierte Rahmenkonzept ist eines der ersten, das eine wissenschaftliche Grundlage zur Bewertung der therapeutischen Wirksamkeit von TCM-Kräutern bietet. Das Verständnis natürlicher und traditioneller Medizin kann der Studie zufolge zu weltverändernden Arzneimittelentdeckungen führen.
Die Forscher der Beijing Jiaotong University und der Nanjing University of Information Science and Technology in China sowie der Northeastern University in den USA verwendeten Symptom-Gen-Assoziationsdaten mit 11.362 Krankheiten, 13.271 Genen und 110.407 Assoziationen, um Beziehungen zwischen Proteinen abzuleiten, auf die TCM-Kräuter abzielen und Proteinen, die mit Symptomen wie Fieber, Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit in Verbindung gebracht werden.
Sie ordneten diese symptomassoziierten Gene 18.505 menschlichen Proteinen und 327.924 Interaktionen zwischen Proteinen zu und fanden heraus, dass häufig zusammenfallende Symptome wie Fieber und Durchfall im Interaktionsnetzwerk menschlicher Proteine nebeneinander auftreten.
Laut der Studie könnten TCM-Kräuter, die auf Proteine in diesen Protein-„Nachbarschaften“ abzielen, diese allgemeinen Symptome behandeln.
Die Ergebnisse wurden anhand der Krankenakten von 1.936 stationären Patienten, denen in einem TCM-Krankenhaus pflanzliche Heilmittel verschrieben wurden, bestätigt.
Laut der Forscher stellt das Rahmenkonzept ein Paradigma für das Verständnis der molekularen Grundlagen der Naturmedizin und die Vorhersage von Krankheitsbehandlungen dar.
