18-10-2023
18-10-2023
Eine chinesische Konstellation von Fernerkundungssatelliten hat basierend auf interferometrischer Radartechnologie mit synthetischer Apertur (Multi-Baseline-Interferometric Synthetic Aperture Radar-Technologie, InSAR) erfolgreich hochpräzise Geländekartierungsdaten erfasst. Die aufgenommenen Geländemodelle repräsentieren die erste Anwendung eines solchen Kartierungssystems im Orbit des Landes.
Der Durchbruch wurde am Dienstag bei einer Pressemitteilung des Aerospace Information Research Institute (AIR) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bekannt gegeben.
PIESAT-1 (oder Hongtu-1), eine radartige Formation aus vier Satelliten, wurde als die erste ihrer Art weltweit von China im März gestartet.
Die Konstellation im Orbit besteht aus einem Primärsatelliten als „Zentrale“ und drei gleichmäßig verteilten Hilfssatelliten, die ihn umkreisen. Das Hilfstrio befindet sich nur wenige hundert Meter vom Primärsatelliten entfernt.
Die auf den Satelliten installierten InSAR-Radare können durch Reflektion der Radarsignale von der Erdoberfläche zu unterschiedlichen, versetzten Zeiten zwei Bilder desselben Ortes aufnehmen, die anschließend miteinander interferieren. Durch die Überlagerung der Bilder werden Karten erzeugt, die als Interferogramme bezeichnet werden und die die Verschiebung zwischen den beiden Zeiträumen zeigen.
Im Vergleich zu herkömmlichen InSARs kann eine Radformation mehr Interferenz-Baselines erzeugen und so die Effizienz der Kartierung erhöhen.
Die höchste Auflösung der vom Aerospace Information Research Institute entworfenen Konstellation ist kleiner als 0,5 Meter und kann das Problem der hochpräzisen Höhenrekonstruktion komplexer Geländetypen mit steilen Hängen und Klippen effektiv lösen, erklärt die AIR.
Kleine und kostengünstige SAR-Satellitenkonstellationen wie PIESAT-1 können nach Ansicht ihrer Entwickler eine wichtige Rolle bei der Überwachung von urbanen geologischen Katastrophen, Überschwemmungen und Bodensenkungen spielen.
