Ruine eines antiken Waffenlagers an der Chinesischen Mauer entdeckt

Chinesische Archäologen haben im westlichen Teil des Badaling-Abschnitts der Chinesischen Mauer, einem UNESCO-Welterbe in Beijing, aus einer Ruine 59 antike Steingranaten geborgen.

Archäologen vermuten, dass es sich bei der Ruine um ein Gebäude für die Lagerung von Waffen handelt.

„Es ist das erste Mal, dass entlang der Chinesischen Mauer ein solches Waffenlager gefunden wurde, was unsere bisherigen Auffassungen verändert“, sagt Shang Heng, ein Wissenschaftler des städtischen Instituts für Archäologie.

Zuvor hatten Archäologen mehr als 400 sich ähnelnde Steingranaten, eine primitive Form antiker Granaten, gefunden, die vermutlich Wächtern auf der Chinesischen Mauer in der Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644) als Waffe dienten.

„Diese unscheinbaren Steine ​​haben in der Mitte ein rundes Loch für Schießpulverfüllungen. Nach dem Füllen können sie versiegelt und herausgeworfen werden, was nicht nur den Feind treffen, sondern auch eine Explosion auslösen kann, um den Feind zu besiegen“, erklärt Shang.

Auf den Türmen der Chinesischen Mauer, die zur Abwehr von Feinden dienten, wurden auch Feuerstellen und Herdstellen mit Utensilien wie Töpfen, Tellern, Schüsseln, Scheren und Schaufeln gefunden, die dazu beitrugen, das tägliche Leben der Grenzwächter in der Zeit der Ming-Dynastie zu rekonstruieren. Auch andere Verteidigungsanlagen wie eine Steinfestung wurden bei der Ausgrabung entdeckt.

Die Chinesische Mauer besteht aus vielen miteinander verbundenen Mauern, von denen einige 2.000 Jahre alt sind. Die bestehenden Abschnitte haben eine Gesamtlänge von über 21.000 km.

Von 2000 bis 2022 wurden in Beijing mehr als 110 Projekte zum Schutz der Chinesischen Mauer, darunter Reparatur-, Renovierungs- und Forschungsprojekte, durchgeführt.