Chinesische Wissenschaftler haben auf der 13. Expedition im Arktischen Ozean, an Bord des in China gebauten Eisbrechers „Xuelong-2“, zahlreiche Erfolge bei hydrologischen, meteorologischen und physikalischen Experimenten erzielt.
Das Team von Chinas 13. Forschungsexpedition im Arktischen Ozean verlässt am 14. September 2023 an Bord des Eisbrechers „Xuelong-2“ das Nordpolargebiet. (Foto von VCG)
Während der Expedition wurde auf etwa 84 Grad nördlicher Breite eine temporäre Forschungsstation errichtet und vier Tage lang mehrere Experimente durchgeführt.
Zur Betrachtung von Meereis kam bei einem der Experimente Radar mit synthetischer Apertur (SAR) zum Einsatz. Beim SAR-Verfahren wird ein Mikrowellensignal ausgesendet und das von der Erdoberfläche zurückgestreute Signal aufgezeichnet, um Bilder zu erstellen. Das Verfahren kann an Bord von Satelliten, Luftschiffen in großen Höhen, bemannten Flugzeugen oder unbemannten Luftfahrzeugen eingesetzt werden. Durch Dunkelheit, Wolken und Regen nicht beeinträchtigt, ist es in der Land- und Forstwirtschaft sowie bei der Vermessung und Kartierung einsetzbar.
Laut Zhu Yongtao, einem Mitglied der Forschungsmission, wurden fünf verschiedene SAR-Frequenzbänder benutzt, um eine integrierte Testplattform aufzubauen und so Meereisbeobachtungen mittels Mikrowellen-Fernerkundung durchzuführen. Die Wissenschaftler hätten Rohdaten in zwei verschiedenen Frequenzbändern aus unterschiedlichen Einfallswinkeln erfasst.
Außerdem wurden Untersuchungen an Eiskernen – Eiszylindern, die aus Eisschilden und Gletschern gebohrt wurden – durchgeführt.
Das vertikale Wachstum von Meereis verhält sich wie Baumringe. Durch Beobachtungen in verschiedenen Schichten können die Verteilung und Veränderungen des Meereises in physikalischer, biologischer, chemischer und anderer Hinsicht ermittelt werden, so Lin Long, ein weiteres Mitglied der Forschungsmission.
Eisbrecher werden entsprechend ihrer Fähigkeit, Eis zu brechen, in verschiedene Klassen eingeteilt. Der „Xuelong-2“ ist der leistungsfähigste unter den mittelgroßen Eisbrechern und in der Lage, 1,5 Meter dickes Eis mit 20 Zentimeter hohem Schneebelag kontinuierlich zu brechen.
Weitere Forschungen zur Kollision von Meereis mit einem Schiff tragen dazu bei, den Entwurf einer technischen Struktur für Eisbrecher zu optimieren und die Fähigkeiten von Eisbrechern in Zukunft zu verbessern.
Das Expeditionsteam verließ Shanghai am 12. Juli und soll Ende September nach dorthin zurückkehren.