In zahlreichen globalen Ereignissen dieses Jahres steht der Globale Süden im Vordergrund. Dennoch bemühen sich manche westliche Länder, China aus der Gruppe des Globalen Südens und auch der Gruppe der Entwicklungsländer auszuschließen. Tatsächlich hat China nicht nur enge Beziehungen und Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungsländern gepflegt, sondern auch viel zur Entwicklung der Länder des Südens und zur Süd-Süd-Kooperation beigetragen.
Derzeit findet die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York statt. Dabei genießen Länder des Globalen Südens besondere Aufmerksamkeit. In zahlreichen globalen Ereignissen dieses Jahres steht dieser Begriff im Vordergrund: Indien hielt den Online-Gipfel „Stimme des Globalen Südens“ (Voice of Global South Summit) ab; Im Bericht der Münchner Sicherheitskonferenz wurde das Wort „Globaler Süden“ 55 Mal erwähnt; Auf dem G7-Gipfeltreffen in Hiroshima, Japan, wurde die Stärkung der Beziehungen zum Globalen Süden betont und im Zusammenhang mit der Ukraine-Frage bemühen sich westliche Länder und Russland nachdrücklich um die Unterstützung der Länder des Globalen Südens. All dies zeigt, dass die strategische Bedeutung des Globalen Südens zunehmend an Wichtigkeit gewonnen hat und die Popularität dieses Konzepts weiter zunimmt.
Dennoch war China bei zwei dieser wichtigen Ereignisse nicht anwesend. Das erste war der „Voice of Global South Summit“, der am 12. und 13. Januar dieses Jahres von Indien veranstaltet wurde und an dem 120 Länder teilnahmen; das zweite war der G7-Gipfel im Mai, zu dem einige Entwicklungsländer, aber nicht China, wegen der Agenda „Stärkung der Beziehungen zum Globalen Süden“ eingeladen wurden.
Tatsächlich ist das Konzept des Globalen Südens derzeit noch mit vielen Unklarheiten behaftet, eines sollte jedoch klar sein: Ohne die Beteiligung Chinas ist das Konzept des Globalen Südens nicht mehr als ein Pseudo-Vorschlag.
Erstens gibt es derzeit keinen allgemein anerkannten Standard für die Definition des „Globalen Südens“. So sind einige der Meinung, dass, wenn der „Globale Norden" sich auf die entwickelten Länder bezieht, der „Globale Süden“ ein Synonym für Entwicklungsländer, unterentwickelte Nationen und weniger entwickelte Länder ist. Andere argumentieren wiederum, dass es nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion zu einer bedeutenden Verschiebung in der Weltordnung gekommen ist. Ihnen zufolge hat der Begriff „Globaler Süden“ daher allmählich den Begriff „Dritte Welt“ ersetzt. Mit anderen Worten: Statt „Dritte Welt“ ist der Begriff „Globaler Süden“ weiterhin mit starken politischen Konnotationen verbunden.
Gerade wegen der Vielfältigkeit des Begriffs verwenden oder interpretieren viele Menschen „Globalen Süden“ nach eigenem Gutdünken. Was den Zweck dieses Begriffs angeht, so vertritt ein Lager die Ansicht, dass das Konzept des Globalen Südens die vielfältigen Auswirkungen der Globalisierung auf die Entwicklungsländer hervorhebe; eine andere Ansicht ist jedoch, dass der Globale Süden die Entschlossenheit der Länder des Südens verkörpere, sich der hegemonialen Macht der Länder des Nordens zu widersetzen. Man kann sich vorstellen, dass solche willkürlichen Spekulationen oder Selbstgespräche nur zu Verwirrungen in den akademischen Theorien und Konzepten führen könnten.
Zweitens wird der Globale Süden von den G7-Staaten unter Führung der USA und einem Teil der westlichen Öffentlichkeit mit dem Ziel aufgebauscht, China aus der Gruppe der Entwicklungsländer auszuschließen. Schon während der Amtszeit von Donald Trump hatten die USA die Idee hochgehalten, dass China kein Entwicklungsland sei. In dem am 26. Juli 2019 veröffentlichten „Memorandum zur Reform des Entwicklungsländerstatus in der Welthandelsorganisation“ verkündeten die USA öffentlichkeitswirksam, dass „die Vereinigten Staaten Chinas Anspruch auf den Entwicklungsländerstatus nie akzeptiert haben.“ Im Gegenteil haben die USA Indiens Rolle als Anführer des Globalen Südens aufgebauscht und auch gefördert. Dafür gibt es zweierlei Gründe: Einerseits will Washington Indiens internationalen Status verbessern, um vor dem G20-Treffen für das Land, das zur Zeit die rotierende Präsidentschaft der G20 innehat, zu werben; Andererseits gilt es auch als ein Versuch, Zwietracht zwischen China und Indien zu säen und China aus der Gruppe des Globalen Südens auszuschließen.
Der internationale Status eines Landes wird jedoch nicht von einigen wenigen Ländern bestimmt, sondern von der Mehrheit der Länder in der Welt. Die USA und der Westen haben sich von Anfang an verrechnet. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen hat 2004 in einem Forschungsbericht über den Aufbau des Globalen Südens China ausdrücklich in die Kategorie der Länder des Globalen Südens aufgenommen.
Obwohl sich Chinas Wirtschaft tatsächlich rasant entwickelt und sein internationaler Status von Tag zu Tag steigt, hat sich Chinas Status als Entwicklungsland aber nicht grundlegend geändert. Die grundlegenden nationalen Verhältnisse haben sich nicht geändert, denn China befindet sich immer noch und noch für eine lange Zeit im Anfangsstadium des Sozialismus. Chinas internationaler Status als das größte Entwicklungsland der Welt bleibt ebenfalls unverändert. Wie Chinas Staatspräsident Xi Jinping in seiner wichtigen Rede auf dem hochrangigen Dialog über globale Entwicklung am 24. Juni 2022 betonte, ist China immer ein Mitglied der großen Familie der Entwicklungsländer.
Trotz des Versuchs einiger Leute im Westen, China aus dem Globalen Süden auszuschließen, können sie aber weder Chinas enge Beziehungen und Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungsländern, noch Chinas Beiträge zur Entwicklung der Länder des Südens und zur Süd-Süd-Kooperation leugnen. In der Tat hat China sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart bedeutende Beiträge zur Süd-Süd-Kooperation geleistet und es wird auch in Zukunft weitere Anstrengungen dafür unternehmen.