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Fujian-Turbine: Symbol des Wandels

(German.people.cn)  Freitag, 18. August 2023

  

Die erste 16-Megawatt-Windturbine der Welt wurde vor der Küste der Provinz Fujian installiert.

„Die Energie von dieser Turbine reicht aus, um den jährlichen Stromverbrauch einer Stadt mit 100.000 Einwohnern zu decken“, so Wang Zhongying, Leiter des Energieforschungsinstituts an der Akademie für makroökonomische Forschung.

Nach Angaben des Windparkbetreibers China Three Gorges Corporation können die drei 123 Meter langen Flügel der Turbine pro Umdrehung eine Fläche von rund 50.000 Quadratmetern überstreichen. Das entspricht der Größe von sieben Fußballfeldern.

Am 19. Juli ging die erste derartige Turbine des Parks in Fujian ans Netz.

Laut Wang soll bis Ende des Jahres die erste 18-Megawatt-Windturbine des Landes vom Band laufen. Dies spiegelt den rasanten Anstieg der installierten Kapazitäten für Wind- und Solarenergie in den letzten zehn Jahren wider.

So stieg die Windenergiekapazität in China im vergangenen Jahr auf 365 Millionen Kilowatt, verglichen mit 60 Millionen Kilowatt noch im Jahr 2012. Die installierte Kapazität für Solarenergie lag bei 393 Millionen Kilowatt und damit 60-mal höher als noch zehn Jahre zuvor.

„China ist in eine neue Ära eingetreten, die einen jährlichen Nettozuwachs von 100 Millionen Kilowatt an installierter Kapazität für grüne Energie aufweist", betonte Wang. „Unter diesem Gesichtspunkt ist es für China überhaupt kein Problem, seine Verpflichtungen gegenüber der Welt einzuhalten.“

Liu Yanhua, Direktor des nationalen Expertenkomitees für Klimawandel in China, zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Erneuerbare Energien würden inzwischen über 30 Prozent des gesamten Stroms in China erzeugen. „Das ist ein bedeutender Fortschritt“, so Liu.

Einem Bericht der Internationalen Energieagentur aus dem vergangenen Jahr zufolge liegt Chinas weltweiter Anteil an Herstellungsstufen von Solarmodulen bei über 80 Prozent, ebenso wie bei Schlüsselelementen wie Polysilizium und Wafern.

Liu ist überzeugt, dass China sein Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch des Landes bis 2060 auf über 80 Prozent zu erhöhen, erreichen werde.

Auf einer Pressekonferenz in Beijing erkannte der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Klimafragen, John Kerry, die Fortschritte Chinas bei der Entwicklung erneuerbarer Energien an.

Wang betonte jedoch, dass die bemerkenswerten Fortschritte nicht unbedingt bedeuten, dass China seine Klimaziele leicht erreichen könne. Denn das Land sei mit Herausforderungen konfrontiert, die sich sowohl aus den nationalen Bedingungen als auch aus dem internationalen Umfeld ergeben.

China müsse sich sehr anstrengen, um Kohlenstoffneutralität zu erreichen, betonte Zhang Haibin, Professor der School of International Studies und des Institute of Carbon Neutrality der Peking-Universität.

Die Kohlenstoffemissionen pro BIP-Einheit liege bei 130 Prozent des weltweiten Durchschnitts und sei zwei- bis dreimal so hoch wie die der europäischen Länder und der USA, sagte er.

Die Kosten für den kohlenstoffarmen Übergang Chinas werden viel höher sein, da das Land am mittleren und unteren Ende der globalen Industrieketten mit hohen Emissionen angesiedelt ist, fuhr er fort. Die Kohlenstoffneutralität wird einen umfassenden, tiefgreifenden und systemischen sozioökonomischen Wandel bedeuten.

Aufgrund von geopolitischen Konflikten könne die Instabilität und Unsicherheit in der internationalen Landschaft weiter zunehmen, was Chinas Klimaschutzmaßnahmen vor weitere Herausforderungen stelle. „Unter den gegenwärtigen internationalen Umständen gibt es jedoch ein großes Vertrauensdefizit zwischen den wichtigsten Ländern. Das macht es für China schwierig, eine Klimakooperation durchzuführen", sagte er.

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