Die bahnbrechende Kooperationsvereinbarung zwischen XPENG und Volkswagen habe den Willen der chinesischen Automobilindustrie bezeugt, Technologien mit der Welt zu teilen, sagte der CEO von XPENG He Xiaopeng.
Die Volkswagen Group, ein erfahrener deutscher Autohersteller, schloss im letzten Monat eine Vereinbarung über den Kauf von Anteilen in Höhe von 4,99 Prozent am chinesischen Elektrofahrzeug-Startup XPENG und die gemeinsame Entwicklung von zwei Elektrofahrzeugen für den chinesischen Markt.
Die Vereinbarung erregte viel Aufmerksamkeit, da Volkswagen – darum bemüht, den schnell wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge in China zu erschließen – Zugang zu Technologien von XPENG, darunter das fortgeschrittene Fahrerassistenzsystem (ADAS) erhält.
In einem Exklusiv-Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua sagte He Xiaopeng, chinesische Autohersteller hätten damit begonnen, ihre Spitzentechnologie an ausländische Pendants zu verkaufen und das Modell des Technologietransfers von ausländischen Autoherstellern zu chinesischen aufzubrechen.
„Wir arbeiten sowohl bei Aktien als auch bei Technologien zusammen, was von großer Bedeutung ist“, sagte er und fügte hinzu, dass es auch das erste Mal sei, dass ein chinesischer Autohersteller vom Verkauf seiner eigenen Software profitiert.
Angesichts des weltweiten Gegenwinds aufgrund des zunehmenden Protektionismus und der Antiglobalisierungsstimmung sende die Vereinbarung zwischen XPENG und Volkswagen ein positives Signal, dass eine „engere Kooperation zu einer Win-win-Situation führt“, sagte der CEO.
„Die strategische Zusammenarbeit stellt einmal mehr unter Beweis, dass die chinesische Automobilindustrie die Welt umarmt und gewillt ist, Technologien zu teilen und eine gemeinsame Entwicklung anstrebt“, sagte er.
XPENG wurde 2015 gegründet und ist ein aufsteigender Stern in Chinas NEV-Sektor (Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik), der unter Chinas Bemühungen, bis 2030 den Höhepunkt seiner Kohlenstoffemissionen zu erreichen, rasant wächst.
In der ersten Jahreshälfte 2023 stieg die Produktionsmenge von NEVs in China um 42,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf fast 3,79 Millionen Fahrzeuge, während die NEV-Verkäufe um 44,1 Prozent auf nahezu 3,75 Millionen Fahrzeuge zunahmen, teilte die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform mit.
Das in Guangzhou ansässige Unternehmen ist für seinen starken Fokus auf Innovation bekannt. 40 Prozent der Angestellten arbeiten in der Forschung und Entwicklung und die Ausgaben in diesem Bereich lagen 2022 bei 5,21 Milliarden Yuan (rund 728 Millionen US-Dollar).
Die Entscheidung von Volkswagen, mit XPENG zusammenzuarbeiten, basiere auf gründlicher Recherche der Unternehmen und Technologien in China und der Anerkennung des Vorsprungs von XPENG bei smarten Technologien, sagte He.
Für Volkswagen werde die Kooperation, die Zeit, die für die Abstimmung von Hardware und Software und für die Vorbereitung neuer Produkte für die Produktion benötigt wird, deutlich verkürzen, während XPENG sein Markenimage, seine technologische Stärke und seinen Handelswert verbessern werde, so He.