Chinas Wirtschaft wird für hochwertige und langfristige ausländische Investitionen weiter an Attraktivität gewinnen. Dank der Anstrengungen der chinesischen Behörden zur Verbesserung des Geschäftsumfelds sind viele Wirtschaftsteilnehmer weiterhin zuversichtlich, was ihre Entwicklung auf dem chinesischen Markt angeht.
Archivbild von Chengdu, Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan (Xinhua)
In jüngster Zeit hat das Land seine Anstrengungen verstärkt, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Reform und Öffnung kontinuierlich voranzutreiben. So hat die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) beispielsweise kürzlich erklärt, dass China umfassende politische Maßnahmen ergreifen werde, um ausländische Investitionen anzuziehen und ein übergeordnetes Öffnungssystem zu schaffen, um globale Ressourcen anzuziehen. Das chinesische Handelsministerium kündigte außerdem unter anderem an, dass das Land die Verwaltungsmaßnahmen für strategische Investitionen ausländischer Investoren in börsennotierte Unternehmen überarbeiten werde, um ausländische Unternehmen dazu zu ermutigen, verstärkt in den chinesischen Aktienmarkt zu investieren.
Selbst der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat auf einer Sitzung der Zentralen Kommission für die umfassende Vertiefung der Reform am 11. Juli dazu aufgerufen, „ein neues System einer offenen Wirtschaft mit höheren Standards“ zu schaffen. Dies sei ein strategischer Schritt, um Reform und Entwicklung durch die weitere Öffnung proaktiv voranzutreiben. Er betonte unter anderem die Bedeutung der institutionellen Öffnung und der Vertiefung institutioneller Reformen in Schlüsselbereichen wie Investitionen, Handel, Finanzen und Innovation für Chinas weitere Öffnung.
Henry Ding, Vizepräsident von 3M Co und Präsident von 3M China, hob die Bedeutung des riesigen chinesischen Marktes, des gut entwickelten Industriesystems und der starken Wettbewerbsfähigkeit der Lieferkette hervor und erklärte, dass der multinationale US-Technologiekonzern in den kommenden Jahren weiter in seine Produktions- und Innovationskapazitäten in China investieren werde. „Die chinesische Wirtschaft hat sich von einem rasanten Wachstum hin zu einer qualitativ hochwertigen Entwicklung entwickelt. Wir werden diese Trends nutzen und uns auf die Endmärkte konzentrieren, in denen wir gute Chancen haben“, betonte er.
Xiao Song, Global Executive Vice President der deutschen Siemens AG, schloss sich dieser Meinung an. Chinas Wirtschaft sei tief in die Weltwirtschaft integriert und zu einem wichtigen Glied in den globalen Industrie- und Lieferketten geworden. Eine „Entkoppelung“ der Beziehungen zu China sei deshalb unpraktikabel und würde keinem Land und keinem Unternehmen nützen. Mitte Juni kündigte das deutsche Unternehmen an, 140 Millionen Euro (153,1 Millionen US-Dollar) in Chengdu, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan, zu investieren, um dort eine „digitalisierte Leuchtturmfabrik“ zu errichten – ein Zeichen für das große Vertrauen des Konzerns in den chinesischen Markt.
Christoph Schrempp, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Handelskammer in Tianjin, sagte, dass europäische Unternehmen dem chinesischen Markt in ihrer Unternehmensstrategie große Bedeutung beimessen würden. „Sie werden neue Kooperationsfelder erkunden und neue Formen der Zusammenarbeit suchen, um die attraktiven Investitionsmöglichkeiten in China zu nutzen, insbesondere in den Bereichen der grünen Wirtschaft und der High-End-Produktion“, so Schrempp.
Diese Unternehmer-Einschätzungen lassen sich auch durch aktuelle Daten belegen. Wie das chinesische Handelsministerium bekannt gab, stiegen die ausländischen Direktinvestitionen in Chinas Hightech-Industrie im ersten Halbjahr um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Investitionen in die Hightech-Produktion im gleichen Zeitraum um 28,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig erreichte die Zahl der neu gegründeten Unternehmen mit ausländischem Kapital in China 24.000, was einem Anstieg von 35,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht.