Chinas Ausreise- und Einreisemarkt erlebt derzeit einen Boom, während sich der Höhepunkt der Sommerreisezeit immer weiter nähert. Online-Daten zeigen, dass die Zahl der Visumanträge für Auslandsreisen in China voraussichtlich die des gleichen Zeitraums im Jahr 2019 übersteigen wird.
Angesichts der beispiellosen Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist, sei ein verstärkter grenzüberschreitender Tourismus von großer Bedeutung für den persönlichen Austausch zwischen den Menschen in unterschiedlichen Ländern und werde die internationale Zusammenarbeit und den globalen Wirtschaftsaufschwung vorantreiben, erklärten Wirtschaftsvertreter und Experten. Sie forderten alle Länder deshalb dazu auf, das Verständnis füreinander zu stärken und den Weg frei zu machen, um globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Eine von der Online-Reiseplattform „Trip.com“ durchgeführte Umfrage zum Sommertourismus in China zeigte, dass der grenzüberschreitende Tourismus in diesem Sommer sehr beliebt ist. Derzeit habe die Kapazität für Auslandsflüge bereits mehr als 50 Prozent des Niveaus vor der COVID-19-Pandemie erreicht, und das Suchvolumen für grenzüberschreitende Flugtickets habe das Volumen im Jahr 2019 überschritten, so die Umfrage.
Die Plattform stellte überdies auch fest, dass Länder in Südostasien, dem Nahen Osten, Afrika und Europa bei chinesischen Touristen besonders beliebt sind. Außerdem könnte die Zahl der Visumanträge in diesem Jahr das Niveau des Sommers 2019 übertreffen.
Derzeit sind die Antragsstellen für Schengen- und US-Visa in Großstädten wie Beijing und Shanghai bereits bis Ende 2023 ausgebucht, und die hohe Wahrscheinlichkeit, abgelehnt zu werden, schreckt laut inländischen Reisebüros viele Menschen sogar ab, überhaupt einen Antrag zu stellen.
Um chinesische Touristen anzuziehen, bemühen sich andere Länder um eine enge Zusammenarbeit mit China. So habe beispielsweise „Tourism Australia“ vor kurzem eine Marketingkampagne unter dem Motto „Come and Say G'day" (G'day ist eine typisch australische Begrüßungsfloskel) in China gestartet, mit der chinesische Reisende eingeladen werden, ihren nächsten Urlaub in Australien zu planen und zu buchen, heißt es in einer Erklärung auf der Website der australischen Regierungsbehörde vom Freitag.
„Als Australiens führender Markt für internationale Besucher wird China eine entscheidende Rolle bei der weiteren Erholung der Branche spielen. Vor der Pandemie hatte Australien jährlich 1,4 Millionen chinesische Reisende begrüßt, die 12,4 Milliarden Dollar an Besucherausgaben beisteuerten“, berichtete Don Farrell, der Minister für Handel und Tourismus in Australien.
Parallel zur Erholung der Inbound-Reisen verstärken ihrerseits auch die chinesischen Reisebüros ihre Anstrengungen, um die Rückkehr ausländischer Besucher zu begrüßen. Seitdem China im März wieder Gruppenreisen für einreisende Touristen anbietet, haben inländische Städte wie Beijing, Shanghai, die südchinesische Provinz Hainan und das nordwestchinesische Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang ausländische Touristen empfangen.
Nach Angaben der Beijinger Einreise- und Ausreisekontrollbehörde vom Sonntag passierten im Juni insgesamt 880.000 Menschen die Zollkontrollstellen der Hauptstadt, was einem Anstieg von 25,7 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht und einen neuen monatlichen Rekordwert in diesem Jahr darstellt.