Simon Winchester (People's Daily Online/Liu Ning)
Im Interview mit People’s Daily Online hat der renommierte Schriftsteller und Journalist, Simon Winchester, dessen Fachgebiete Literatur, Geschichte, Technologie und Geografie sind, seine Wahrnehmung von China und die erheblichen Veränderungen hervorgehoben, die er im Laufe der Zeit beobachtet hat.
Chinas Transformation und Fortschritt
Seit seinem ersten Besuch in China 1978 habe Winchester einen substantiellen Wandel in China beobachtet. Er stelle deutliche Fortschritte fest, insbesondere in Hinblick auf Sauberkeit, Wohlstand und Sicherheit. Verbesserungen der Infrastruktur, vor allem Autobahnen, Wolkenkratzer und U-Bahnen, hätten ihn beeindruckt.
Im Interview ging Winchester auch auf Chinas Aufstieg in den Bereichen Wissenschaft und Technologie ein, wobei er die Vormachtstellung des Landes anerkannte. Er unterschied zwischen Erfinden und Produzieren und forderte chinesische Wissenschaftler und junge Erfinder auf, Risiken einzugehen und Scheitern als integralen Bestandteil des Lernprozesses zu sehen.
In der Diskussion um den Einfluss chinesischer Tech-Giganten wie Huawei auf weltweite Technologien und Innovationen drückte Winchester seine Bewunderung für die Leistungen des Unternehmens aus und betonte die Bedeutung eines gesunden Wettbewerbs für den globalen Markt.
Winchester teilte seine Überzeugung mit, dass die von den USA verhängten Sanktionen auf Neid beruhen. Er sagte: „Sie wissen, dass Huawei ein sehr inspirierendes Unternehmen ist, das von äußerst inspirierenden Menschen geführt wird. (…) Ich denke, alles, was ich in den vergangenen zwei Wochen gesehen habe, bestätigt meine Überzeugung, dass Huawei einfach ein sehr cleveres Unternehmen ist, das bemerkenswerte Dinge tut, die – außer im kommerziellen Bereich – keine Bedrohung für die USA darstellen. Wettbewerb ist im Handel eine sehr gute Sache“.
Kulturellen Austausch fördern
Winchester forderte die Menschen im Westen auf, nach China zu reisen, um dieses riesige, alte und beeindruckende Land zu entdecken.
Er verwies auf sein früheres Werk „The River at the Center of the World“, in dem er seine einjährige Reise durch China entlang des Jangtse von Shanghai bis in die Autonome Region Tibet dokumentierte.
Sein Besuch der Mogao-Grotten hinterließ bei ihm einen tiefen Eindruck, der die Anziehungskraft von Chinas kulturellen Erbe verdeutlicht.
Verständigung und Zusammenarbeit befürworten
Winchester rief zu einer besseren Verständigung zwischen China und den USA auf und betonte die Vorteile einer Zusammenarbeit und friedlichen Koexistenz.
Er wies darauf hin, dass China traditionell innerhalb seiner Grenzen geblieben sei und territoriale Integrität bewahrt habe, ohne nach Expansion zu streben. Er betonte die Rolle der Bildung, um Unterschiede zu überbrücken und Missverständnisse zu beseitigen. Winchester betonte auch die Notwendigkeit, etwas gegen die Unwissenheit der US-amerikanischen Jugend über China zu tun. Er wies den USA die Verantwortung zu, eine Beziehung zu China zu pflegen, die auf freundschaftlichem Wettbewerb, gegenseitiger Kenntnis und Verständnis beruht.
Beständiges Lernen und breites Interesse
Seine Fähigkeit, sich in den verschiedensten Bereichen auf dem Laufenden zu halten, führte Winchester auf seine umfangreichen Lesegewohnheiten und seine häufigen Reisen zurück. Er erkannte seine breit gefächerten Interessen und betrachtete sie als Vorteil bei der Erforschung verschiedener Themen. Er drückte seinen ständigen Wunsch aus, zu lernen und Wissen durch seine Schriften zu verbreiten.
Das Gespräch verlagerte sich auf das Thema der künstlichen Intelligenz (KI), das Winchester mit Sorge betrachte. Er erkenne zwar die bemerkenswerten Fähigkeiten der KI an, sprach sich aber für eine internationale Regulierung aus. Er betonte die Dringlichkeit, dass die Nationen ihre Unterschiede überwinden und die Herausforderungen und Auswirkungen der KI gemeinsam angehen sollten.