Der Elektrofahrzeughersteller BYD plant die Einführung von fünf reinen Elektroauto-Modellen in Frankreich. Ziel ist es, seine Präsenz auf den Überseemärkten weiter auszubauen.
Der in Shenzhen ansässige Automobilhersteller kündigte an, die ersten Fahrzeuge bereits in diesem Monat an französische Händler auszuliefern. Dabei hofft BYD, in Zusammenarbeit mit Partnern bis zum Jahresende 15 bis 20 Verkaufsstellen in Frankreich aufzubauen.
„Wir prüfen derzeit die Machbarkeit des Baus eines Pkw-Werks in Europa und suchen nach einem geeigneten Standort", so das Unternehmen. Das Wall Street Journal berichtet indes, dass der US-Automobilhersteller Ford Inc mit BYD über den Verkauf eines seiner Werke in Deutschland verhandelt.
Li Ke, geschäftsführender Vizepräsident von BYD, sagte jedoch in einem Interview mit Bloomberg, dass BYD den Bau eines eigenen Werks in Europa anstrebe. Branchenexperten bestätigten, dass die Markteinführung in Frankreich den Werkbau in Europa beschleunigen könnte.
Zhang Xiang, Gastprofessor an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Huanghe Science and Technology University, zeigte sich optimistisch, was das Potenzial von BYD in Frankreich angeht. Er wies darauf hin, dass BYD im Vergleich zu den Modellen französischer Marken wie Renault und Citroën bei Aspekten wie Fahrleistung und Bordausstattung besser abschneide.
BYD plant, seinen Absatz von Elektroautos in Europa bis 2030 auf 800.000 Einheiten zu steigern, einen Marktanteil von zehn Prozent zu erreichen und zu einer der drei größten Elektroauto-Marken in Europa zu werden.
Derzeit verkauft das Unternehmen E-Autos in Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Island, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich, Irland, Deutschland, Österreich, Spanien und Portugal.
Das Unternehmen kündigte an, dass noch in diesem Jahr drei seiner EV-Modelle in Italien und Ungarn auf den Markt kommen werden.
In Thailand entsteht die erste eigene BYD-Pkw-Fabrik in Übersee mit einer Jahresproduktion von 150.000 Fahrzeugen. Das Werk, dessen Bau im März begonnen hat, soll im nächsten Jahr in Betrieb genommen werden. Neben Südostasien und Europa plant das Unternehmen auch den Bau von Werken in Südamerika.