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Fotogeschichte: Der Erbe des Longfeng-Qipao in Shanghai

(German.people.cn)  Mittwoch, 07. Juni 2023

  

Qipao (auch Cheongsam genannt), ist ein traditionelles Kleidungsstück chinesischer Frauen, das von der ethnischen Kleidung der Mandschuren inspiriert wurde. Es hat sich mit der Zeit weiterentwickelt und stellt heute eine neue Mode für chinesische Frauen dar, die Wert auf Tradition und Eleganz legen.


Qipaos im Geschäft von Longfeng-Qipao in Shanghai (Xinhua/Zhu Weixi)

Das Longfeng-Qipao repräsentiert den Shanghaier Stil, der die Schönheit der weiblichen Kurven betont, und seine Geschichte geht auf die Herrschaft des Kaisers Qianlong (1736-1795) aus der Qing-Dynastie zurück. Im Jahr 2011 wurde die Herstellung des Longfeng-Qipao von Hand in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf nationaler Ebene aufgenommen. Im selben Jahr begeisterte das Longfeng-Qipao auf einer internationalen Ausstellung für kulturelles Erbe im Louvre die ganze Welt.


Jiang Manzong stellt ein Qipao im Geschäft von Longfeng in Shanghai vor (Xinhua/Zhu Weixi)

Die Herstellung eines Longfeng-Qipao umfasst eine Vielzahl von Techniken wie das Einlegen von Stoffteilen, das Einfassen eingelegter Teile, das Beziehen von Kanten, das Nähen geschwungener Linien, Stickerei, Malerei, das Anfertigen geknoteter Knöpfchen und andere. Die Knotenknöpfchen des Longfeng-Qipao sind berühmt für ihr exquisites Handwerk und ihren unverkennbaren Stil. Heutzutage sind sie nicht mehr nur ein dekoratives Element des Kleides, sondern eigenständige Meisterwerke, die die traditionelle sowie moderne Kultur zum Ausdruck bringen.


Jiang Manzong beim Bügeln eines halbfertigen Qipaos im Ausbildungszentrum für Longfeng-Qipaos in Shanghai (Xinhua/Zhu Weixi)

Jiang Manzong, geboren 1966 in der Stadt Jingjang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, ist Erbe der Handwerkskunst des Longfeng-Qipao in vierter Generation. Jiang nahm nach dem Schulabschluss im Jahr 1984 die Arbeit bei Longfeng-Qipao auf und beschäftigt sich seit nahezu 40 Jahren mit der Herstellung chinesischer Kostüme und Qipaos. Um sich von der Masse abzuheben, übte er sich in der Handwerkskunst unermüdlich bis in die Nacht und verletzte sich dabei oft mit der Nadel. „In der Werkstatt gab es oft kein Licht, aber aufgrund meines unablässigen Übens war ich in der Lage, dieselben Tätigkeiten auch im Dunkeln auszuführen“, sagte Jiang Manzong.


Zwei Qipaos im Geschäft von Longfeng-Qipao in Shanghai (Xinhua/Liu Ying)

Ein Schatz in seinem Geschäft, ein Qipao namens „Jixiang Ruyi“, das sieben der neun Künste des Longfeng-Qipao in sich vereint, sei das Stück, mit dem er am meisten zufrieden ist. Das Kunstwerk sei heute Bestandteil der Sammlungen des China National Silk Museum und das wichtigste Kleid, das bei Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt wird.


Ein Pankou (geknotetes Knöpfchen) eines Qipaos im Geschäft von Longfeng-Qipao in Shanghai (Xinhua/Wang Xiang)

Zhang Qinwei und Wu Yuting, zwei Lehrlinge von Jiang Manzong, bilden mittlerweile die fünfte Generation von Erben des Longfeng-Qipao. Um die Qipao-Kultur zu fördern, nimmt Jiang mit seinen Lehrlingen auch an Veranstaltungen in Gemeinden, Schulen und Kulturzentren teil. Er arbeitet mit der Qingyun-Mittelschule zusammen und gibt dort jedes Schuljahr Knotenknöpfchen-Kurse für Schüler. Darüber hinaus sucht das von Jiang geleitete Kultur- und Kreativteam die Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen, um handgemachte Kunstwerke auf der Basis immateriellen Kulturerbes zu erschaffen.


Jiang Manzong hilft einer Kundin bei der Auswahl eines Qipao im Geschäft von Longfeng-Qipao in Shanghai (Xinhua/Xin Mengchen)

Jiang sagte, er treffe oft Menschen, die sich mangels Selbstvertrauen nicht trauen ein Qipao zu tragen und er ihnen erkläre, dass mit seiner Hilfe und seinen handwerklichen Fähigkeiten jeder ein Qipao tragen könne. „Ich hoffe, dass mehr Leute das Longfeng-Qipao und unsere traditionelle Kultur kennenlernen“, so Jiang Manzong, „Man sagt, dass eine Frau stets ein Kleidungsstück zu wenig im Schrank hat und ich hoffe, dass das ein Qipao ist.“


Jiang Manzong präsentiert ein Pankou (geknotetes Knöpfchen) im Geschäft von Longfeng-Qipao in Shanghai (Xinhua/Zhu Weixi)

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