Rücksichtslose „Entkopplung“ der USA von China ist schädlich

Auch immer mehr westliche Länder fangen an, sich über die rücksichtslos betriebene Entkopplung der USA von China zu beschweren. Ein australisches Forschungsinstitut beklagte beispielsweise jüngst, dass Australiens Fähigkeit, wissenschaftliche und medizinische Durchbrüche zu erzielen, dadurch enormen Schaden nehmen würde.

Das US-Kapitolgebäude ist am 4. November 2022 in Washington, DC, zu sehen (Foto: Xinhua)

Einige traditionelle Verbündete der USA wie Australien und Großbritannien haben sich kürzlich darüber beschwert, dass die rücksichtslose „Entkopplung“ (De-Coupling) der USA von China zu Verlusten für ihre Volkswirtschaften geführt habe. Dies kann Experten zufolge als Phänomen verstanden werden, das allgemein auf den Schaden hinweise, den Washingtons Anti-China-Politik verursacht.

Einem Bericht des australischen Bundestaates West Australia vom Montag zufolge hat John Edwards, Senior Fellow des Lowy Institute, in einer aktuellen Analyse festgestellt, dass Australiens Fähigkeit, wissenschaftliche und medizinische Durchbrüche zu erzielen, Schaden nehmen würde, wenn sich der Wettbewerb zwischen den USA und China auf den Technologiebereich ausweiten sollte. Laut Edwards würden die USA von ihren Verbündeten erwarten, dass sie dem Beispiel folgen, wenn Washington den Export von Technologie nach Beijing in größerem Umfang untersagen sollte. Dies könnte das Ende von „Tausenden von Partnerschaften“ mit chinesischen Akademikern im Bereich der Medizin und der High-Tech-Forschung bedeuten.

Unabhängig davon zeigte eine geleakte interne Analyse der Regierung, dass das Vereinigte Königreich einen stärker interventionistischen Ansatz für seine eigene Wirtschaft wählen müsste, nachdem US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr ein 369 Milliarden US-Dollar schweres Paket an grünen Subventionen angekündigt hatte, um mit China Schritt halten zu können. Die enormen US-Umweltsubventionen würden der britischen Wirtschaft schweren Schaden zufügen.

Die Biden-Regierung hat sich in letzter Zeit intensiv darum bemüht, Verbündete von Europa bis zum asiatisch-pazifischen Raum für ihren Angriff auf die chinesische Wirtschaft zu gewinnen. So haben die USA beispielsweise Japan und Südkorea dazu gebracht, eine Allianz zu gründen, um gegen Chinas Halbleiterindustrie vorzugehen.

Experten zufolge ist es offensichtlich, dass Washington die Interessen seiner Verbündeten nicht berücksichtigt, wenn es sie dazu zwingt, sich seiner Anti-China-Clique anzuschließen. Einige, die Washingtons Schritten vorschnell gefolgt sind, hätten dafür bereits einen hohen Preis bezahlt. Australien ist ein solches Beispiel.

Chen Hong, Direktor des Zentrums für australische Studien an der East China Normal University, sagte, dass Australien für seine Energie- und Mineralienressourcen in hohem Maße von Märkten wie China abhängig sei, und dass es überdies auch die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung benötige, da seine eigenen Fähigkeiten in der Produktionsforschung nicht sehr stark seien.

Auch wenn das Großbritannien keine derartigen Komplementaritäten in der Industrie und im Wirtschafts- und Handelsaustausch mit China habe, sei das Land in Bereichen wie Finanzen, Bildung, Kultur und Tourismus trotzdem auf China angewiesen, so Tian Yun, ein erfahrener makroökonomischer Analyst.

Experten erklärten, dass Chinas Beziehungen zu einigen Ländern in den letzten Jahren unter dem Druck der US-Regierung zwar etwas angespannt gewesen seien, machten aber gleichzeitig klar, dass diese Länder aber langfristig ihre eigenen nationalen Interessen in den Vordergrund stellen müssten -so wie es Australien nun getan habe.

In diesem Zusammenhang wies Tian insbesondere darauf hin, dass China ein „Land mit niedriger Inflation“ sei. Dies hätte zur Folge, dass westliche Länder, die mit China zusammenarbeiten, sehr davon profitieren würden - sei es bei der Eindämmung der Inflation oder bei der Förderung des Wirtschaftswachstums.