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Micron fällt bei Cybersicherheitsprüfung in China durch

(German.china.org.cn)  Dienstag, 23. Mai 2023

  

Die zuständigen Behörden in China hatten im März eine Sicherheitsüberprüfung der Produkte des US-amerikanischen Unternehmens Micron Technology durchgeführt. Wie der nun veröffentlichte Bericht zeigt, fiel das Unternehmen dabei durch, weshalb die Produkte in China nicht mehr verkauft werden dürfen. Es handele sich dabei um eine konkrete Einzelfallentscheidung, die nicht als Vorgehen gegen ein einzelnes Land, in diesem Fall USA, missverstanden werden dürfe, mahnten Experten anschließend.


Micron fällt bei Cybersicherheitsprüfung in China durch. (Foto von VCG)

China hat am Sonntag die Ergebnisse seiner Cybersicherheitsüberprüfung des US-Halbleiterherstellers Micron Technology veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen die Überprüfung nicht bestanden, weil es schwerwiegende Cybersicherheitsprobleme offenbart habe, die erhebliche Sicherheitsrisiken für ChinasLieferkette für kritische Informationsinfrastruktur darstellen könnten.

Experten betonten, dass die Entscheidung der chinesischen Regierung und das daraus resultierende Verbot von Microns Produkten in China große Auswirkungen auf das Geschäft des Chip-Herstellers, der auf dem chinesischen Markt bislang Umsätze in Höhe von Hunderten von Millionen US-Dollar verzeichnet hat, haben werde. Sie wiesen gleichzeitig darauf hin, dass das Verbot eine Einzelfallentscheidungsei, die nicht fälschlicherweise so verstanden werden dürfe, dass China gezielt gegen ein anderes Land vorgeht. Vielmehr werde China seinen Markt auch weiterhin für globale Unternehmen öffnen.

Micron, mit Sitz im US-Bundesstaat Idaho, ist einer der weltweit größten Anbieter von Speicherchips wie dynamischem Direktzugriffsspeicher und anderen Modulen. Medienberichten zufolge erwirtschaftet das Unternehmen mehr als 10 Prozent seines gesamten Jahresumsatzes in China. Die erwähnte Sicherheitsüberprüfung sei Ende März durchgeführt worden, um die Sicherheit der Lieferkette für wichtige Informationsinfrastrukturen zu gewährleisten und Risiken im Bereich der Cybersicherheit abzuwehren, wie Chinas Cyberspace-Behörde damals mitteilte.

Mao Ning, eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, betonte auf einer Pressekonferenz im April, dass die Durchführung von Überprüfungen der Cybersicherheit von Netzwerkprodukten, die die nationale Sicherheit betreffen oder betreffen könnten, in Übereinstimmung mit dem Gesetz eine „normale“ Regulierungsmaßnahme sei.

Zuo Xiaodong, Vizepräsident des China Information Security Research Institute, sagte am Sonntag, der Fall Micron sei seit der Einführung des Überprüfungsmechanismus die erste öffentliche Bekanntgabe eines Lieferanten, der die offizielle Prüfung nicht bestanden habe. Das am Sonntag verkündete Verbot werde dazu führen, dass Kunden in Dutzenden von Schlüsselindustrien von der Energie- bis zur Finanzbranche keine Micron-Produkte und -Dienstleistungen mehr kaufen könnten, führte Zuo weiter aus. „Darüber hinaus könnten Kunden, die zwar nicht von dem Verbot betroffen sind, in ihrem Vertrauen in Microns Produkte und Dienstleistungen beeinträchtigt werden, was einen Kollateralschaden für das Geschäft des Unternehmens darstellt“, so Zuo.

Wang Peng, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Beijinger Akademie für Sozialwissenschaften, plädierte gleichzeitig dafür, den Fall „objektiv“ zu betrachten.

„Wir habendie Inspektionen aus der Perspektive der öffentlichen Sicherheit und der Cybersicherheit durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Produkte von Micron bestimmte versteckte Gefahren aufweisen und nicht den nationalen Vorschriften entsprechen. Daher ist es normal, entsprechende Beschränkungen für die Produkte von Micron zu verhängen“, erläuterte er in der Global Times am Sonntag.

Ihm zufolge ist die Überprüfung der Cybersicherheit in Bezug auf kritische Infrastrukturen in China sehr streng, da die Informations- und Netzwerksicherheit von wachsender Bedeutung sei.

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