China rechnet erste grenzüberschreitende LNG-Ladung in Yuan ab

Am Dienstag entlud das Mraweh-Schiff Flüssigerdgas (LNG) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) in der südchinesischen Provinz Guangdong. Dies bezeichnete den ersten LNG-Import in China, der in chinesischen Yuan abgerechnet wurde.

Die 65.000 Tonnen LNG trafen am Montag nach einer 26-tägigen Seereise im Dapeng-Hafenterminal von China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) in Guangdong ein. Das LNG wird an verschiedene Abnehmer wie Kraftwerke oder städtische Verbraucher geliefert und trägt zur stabilen Erdgasversorgung im Großraum Guangdong-Hongkong-Macao bei.

CNOOC ist der größte Offshore-Öl- und Gasproduzent Chinas und kaufte bereits im März an der Shanghaier Erdöl- und Erdgasbörse eine LNG-Ladung von der französischen TotalEnergies. Auch diese Transaktion wurde in chinesischen Yuan abgewickelt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

China importierte im Jahr 2022 mehr als 500 Millionen Tonnen Rohöl, mehr als 100 Millionen Tonnen Erdgas und 63,44 Millionen Tonnen LNG, wie Daten der Allgemeinen Zollverwaltung zeigen. CNOOC wies darauf hin, dass für den Öl- und Gashandel in Yuan dank der zunehmenden Internationalisierung des Yuan alle Voraussetzungen geboten sind.

Da die Abrechnung in Yuan im Zuge der weltweiten Entwertung des US-Dollars an Fahrt gewinnt, sehen eine Reihe von internationalen Unternehmen und Organisationen eine gute Gelegenheit darin.

Jüngst akzeptierte das brasilianische Suzano SA, der weltweit größte Hersteller von Hartholz-Zellstoff, Yuan für den Export seiner Produkte nach China. Gleichzeitig vollzog Chinas größte Geschäftsbank, die Industrial and Commercial Bank of China, am 12. April die erste grenzüberschreitende Yuan-Abwicklung in Brasilien.

Daraufhin kündigte der argentinische Wirtschaftsminister Sergio Massa im April auf einer Pressekonferenz an, dass das südamerikanische Land nicht mehr mit US-Dollar, sondern mit Yuan für chinesische Importe bezahlen werde.