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Pharmapartnerschaft zwischen China und Zentralasien fördert die medizinische Forschung und die gesundheitliche Versorgung

(German.people.cn)  Mittwoch, 17. Mai 2023

  

Haji Akber Aisa widmet sich seit Jahrzehnten der Forschung im Bereich Natur-Medizin.

Der 58-Jährige ist stellvertretender Leiter des Xinjiang Technical Institute of Physics and Chemistry an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) und arbeitet seit der Gründung des Central Asian Drug Research and Development Center (CADRDC) vor zehn Jahren als dessen Direktor.

„Als Forscher denke ich, dass Technologie entscheidend ist, um unsere Gesellschaft voranzubringen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, erklärt Aisa. „Wir müssen unsere technologische Zusammenarbeit stärken.“

Laut Aisa plant das CADRDC, noch in diesem Jahr ein Kooperations-Labor in Kirgisistan einzurichten. Zudem soll das 2013 von der CAS ins Leben gerufene Projekt im nächsten Jahr ein weiteres Labor für eine engere wissenschaftliche Forschungszusammenarbeit in Turkmenistan starten.

Die gemeinsame Plattform der fünf Länder verfügt bereits über fünf Kooperations-Labore. Sie arbeiten mit nationalen Instituten in Usbekistan, Tadschikistan und Kasachstan in der wissenschaftlichen Forschung zusammen, unter anderem in den Bereichen Naturmedizin, biologische Medizin und Ressourcenanbau.

Das Zentrum ist eine der ersten fünf ausländischen Wissenschafts- und Bildungsbasen, die von der CAS als eines der Schlüsselprojekte in der Zusammenarbeit mit zentralasiatischen Ländern eingerichtet wurden.

Es hat die besten Köpfe aus den Spitzeninstituten Chinas und den zentralasiatischen Ländern angezogen. Zu den engagiertesten Teilnehmern gehören das chinesische Xinjiang Technical Institute of Physics and Chemistry der CAS, das Shanghai Institute of Materia Medica, das Kunming Institute of Zoology, das usbekische Institute of Chemistry of Plant Substances, die Nationale Akademie der Wissenschaften Tadschikistans und die Al-Farabi Kazakh National University in Kasachstan.

Nach dem Bau der Labore wird das Zentrum stärker als Plattform für die wissenschaftliche Erforschung der einheimischen Medizin in den zentralasiatischen Ländern operieren. Zudem soll es dazu beitragen, mehr einheimische Forscher in der Arzneimittel-Entwicklung auszubilden.

Fruchtbare Entwicklung

Das Projekt hat sich in seinen ersten zehn Jahren bereits bewährt. Es hat die Erforschung und Analyse von 46 zentralasiatischen Heilpflanzen-Arten abgeschlossen und 686 neue Verbindungen isoliert. Damit hat es eine solide Grundlage für Studien über innovative Arzneimittel und biologische Vielfalt geschaffen.

Im Jahr 2016 errichtete das Zentrum den China-Usbekistan Medicine Technical Park in Taschkent, um die Ergebnisse der wissenschaftlichen Medizin-Forschung in kommerzielle Produkte umzusetzen.

„Wir untersuchen derzeit fünf vielversprechende Verbindungen, die für neue Medikamente verwendet werden könnten“, erklärte Aisa in einem Interview mit CGTN.

„Fünf Medikamente sind bereits für die Produktion in Usbekistan zugelassen, vier davon sind Originalpräparate“, erörtert der Forscher.

VV116, ein antivirales Medikament für Erwachsene mit leichten bis mittelschweren COVID-19-Symptomen, ist eines von ihnen. Laut Aisa wurden in Usbekistan mehr als 20.000 Packungen VV116 hergestellt und im Kampf gegen COVID-19 für die Bevölkerung eingesetzt. Im medizintechnischen Park China-Usbekistan wurden außerdem mehr als 100.000 Packungen des antiviralen Medikaments Rutan für die Behandlung der Bevölkerung während der Pandemie hergestellt.

Zu den weiteren Arzneimitteln gehören das innovative Medikament TPN 171 zur Behandlung von Bluthochdruck in den Lungenarterien und ein Mittel gegen chronische Hepatitis C. Darüber hinaus stellt das Zentrum stellt einige innovative traditionelle chinesische Arzneimittel (TCM) für klinische Experimente her.

Während der COVID-19-Pandemie half das Zentrum beim Aufbau einer COVID-19-Testeinrichtung, in der über 30.000 Tests und Impfungen für mehr als 3.000 Menschen durchgeführt wurden.

Bezahlbare Medikamente für die Menschen vor Ort

Das Zentrum hat den lokalen Gemeinden chinesische Pharmatechnologie zur Verfügung gestellt, um Medikamente für den lokalen Bedarf herzustellen.

Die zentralasiatischen Länder würden zwar über viele einzigartige pflanzliche Ressourcen verfügen, ihnen fehle aber die Technologie, um die wirksamen Bestandteile zu extrahieren und zu Medikamenten zu verarbeiten, erklärt Aisa. Chinas Know-how in der pharmazeutischen Technologie könne die Fähigkeiten der Länder in diesem Bereich verbessern und die Medikamente im Vergleich zu importierten Medikamenten verfügbarer und erschwinglicher machen, verdeutlicht er.

„Wir haben chinesische Technologien mitgebracht, aber die Arzneimittel-Produktion erfolgt vor Ort“, betont Aisa. Die TCM ergänze die lokale Arzneimittelnachfrage, erklärt er, was „dazu beiträgt, den Markt für TCM in anderen Ländern zu öffnen“.

Die Ärzte des Zentrums werben, wo es sinnvoll ist, bei der Bevölkerung für traditionelle chinesische Behandlungen wie Schröpfen, Massage und Akupunktur. Diese Behandlungen gewinnen in den zentralasiatischen Ländern langsam zunehmend an Popularität.

„Das ist erst der Anfang unseres Versuchs, über das Zentrum medizinische Behandlungen anzubieten“, erläutert Aisa. Ein chinesisch-usbekisches Freundschaftskrankenhaus sei ebenfalls in Planung.

„Wir wenden uns an das Ministerium für Wissenschaft und Technologie und die Nationale Verwaltung für TCM, um das Projekt voranzutreiben und mehr Menschen in Usbekistan einen besseren und einfacheren Zugang zu medizinischer Behandlung zu ermöglichen.“

Darüber hinaus plant das Zentrum im Rahmen von wissenschaftlichen Studien den personellen Austausch von Forschern aus China und Usbekistan zu fördern. „Beide Seiten werden etwa 100 bis 150 Forscher und Experten für gemeinsame wissenschaftliche Studien entsenden“, erklärt Aisa.

Neben dem Bau von Laboren in Kirgisistan und Turkmenistan werde es eine zweite Investitionsphase in Usbekistan geben, erläutert der Forscher.

„Wir möchten die chinesischen Erfahrungen mit dem Einsatz und der Anwendung von innovativen Technologien in der Gesundheitsbranche an alle zentralasiatischen Ländern weitergeben und unsere Kenntnisse teilen“, betont Aisa.

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