Deutscher Autobauer investiert massiv im chinesischen Markt und setzt auf beschleunigte Lokalisierungsstrategie

Volkswagen treibt seine Lokalisierungsstrategie für den chinesischen Markt, den größten Automobilmarkt der Welt, mit Hochdruck voran, sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, gegenüber Xinhua auf der laufenden Auto Shanghai 2023.

„China ist mit seinem hohen Innovations-Niveau ein maßgeblicher Schrittmacher für die gesamte Automobilindustrie", erklärte Blume. Der Messeauftritt von Volkswagen sei ein weiterer bedeutsamer Meilenstein in der Konzernstrategie „In China, für China“, bekräftigte der deutsche Automanager.

Volkswagen verzeichnete in diesem Jahr laut Blume im chinesischen Markt einen vielversprechenden Start. Die Marke Porsche habe beispielsweise im ersten Quartal 20 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr, erklärte der Volkswagen-Chef.

„Wir werden eine sehr starke zweite Jahreshälfte auf dem chinesischen Markt haben“, prognostiziert er.

Volkswagen präsentiert auf der Auto Shanghai 2023, die am Dienstag in Shanghai begonnen hat und bis zum 27. April läuft, 20 Elektrofahrzeuge. Bis Ende 2030 will der Konzern laut Blume mehr als 30 vollelektrische Modelle für Kunden in China anbieten.

„Wir kommen aus einer sehr starken Position auf dem Markt für Verbrennungsmotoren. Diese wollen wir in den nächsten Jahren beibehalten und gleichzeitig an der starken Hochlaufkurve der Elektromobilität teilhaben", sagte Blume.

Volkswagen werde seine lokalen Kompetenzen nicht nur in der E-Mobilität, sondern auch in den Bereichen Digitalisierung und autonomes Fahren, einschließlich Software und Forschung und Entwicklung, massiv stärken, machte Blume klar.

Der Volkswagen Software-Ableger CARIAD soll seine Software-Experten auf 1.200 aufstocken, um die Digitalisierung von Fahrzeugen in China zu beschleunigen. Darüber hinaus arbeiten rund 2.000 chinesische Entwickler in Volkswagen Anhui, dem ersten Joint Venture des Konzerns in China, das sich auf die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion von NEVs (Neue Energie-Autos, New Energy Vehicle,) konzentriert.

„Wir beschleunigen unsere Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse vor Ort deutlich. Eine starke Position auf dem chinesischen Markt stärkt unsere globale Wettbewerbsfähigkeit“, betonte Blume.

Der Konzern gab auf der Automesse bekannt, dass er rund eine Milliarde Euro (etwa 1,1 Milliarden US-Dollar) in ein neues Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrum für voll vernetzte intelligente Elektrofahrzeuge in Hefei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui, investieren wird.

Das neue Unternehmen mit dem Projektnamen „100%TechCo“ soll die Forschungs- und Entwicklungsteams für Fahrzeuge und Komponenten mit dem Einkauf vereinen, wodurch das Tempo bei der Abstimmung der Fahrzeuge des Konzerns auf die Wünsche der chinesischen Kunden erhöht und eine kürzere Markteinführungszeit erreicht werden soll. Mit dem Start von „100%TechCo“ im Jahr 2024 sollen sich Volkswagen zufolge die Entwicklungszeiten neuer Produkte und Technologien schrittweise um rund 30 Prozent verkürzen.

„In den nächsten fünf Jahren werden wir rund 180 Milliarden Euro investieren, ein Großteil davon fließt in Elektromobilität, Digitalisierung und Konnektivität, von denen die Produkte in China profitieren werden“, erklärte Blume.