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​Mann schafft digitale Großmutter und löst hitzige Debatte aus

(German.china.org.cn)  Mittwoch, 12. April 2023

  

Ein Mann aus Shanghai hat kürzlich ein Video hochgeladen, in dem er die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erschaffene digitale Version seiner verstorbenen Großmutter vorstellt, berichtete yangtse.com am Montag. Das Video löste eine lebhafte Debatte im Netz aus.


Foto von VCG

Der 24-jährige, der unter dem Namen Wu Wuliu auf Bilibili, einer der beliebtesten Videoplattformen des Landes, zu finden ist, veröffentlichte das Video zu Ehren seiner Großmutter, die im Januar verstarb. Seine Großmutter habe ihn als Kind großgezogen und sie hätten eine enge Beziehung zueinander gehabt, erklärt Wu. In ihren letzten Tagen habe er nur ein paar einfache Worte mit ihr wechseln können und er könne mit dem Verlust nur schwer umgehen, erörtert er seine Motivation.

Als visueller Designer kam Wu auf die Idee, sie „zurückzubringen“, indem er ihr Aussehen, ihre Stimme, ihre Persönlichkeit und ihre Erinnerungen mit Hilfe von KI-Anwendungen nachahmte. Er importierte mehrere Fotos seiner Großmutter in die Programme, um einen lebensechten Avatar zu erstellen und lud ihre Sprach-Nachrichten hoch, um ihre Stimme und ihren Akzent zu simulieren. Schließlich wandelte er die KI-Ausgaben in Unterhaltungen um, die zwischen ihm und seiner Großmutter stattfinden können.

Die digitale Großmutter kann blinzeln, nicken und sogar herzhaft lachen. Als Wu sie fragt, ob sie Festtagsartikel für das Frühlingsfest vorbereitet habe, sagt sie im Dialekt: „Ich habe zwei Flaschen Speiseöl gekauft und sie riechen gut.“ Auf die Frage, was sie seinem Vater gesagt habe, als sie noch am Leben war, sagt sie: „Ich habe ihm gesagt, er soll nicht zu viel trinken, Geld sparen und aufhören zu spielen.“

Indem er sich mit ihr „unterhalten“ habe, habe er den Schmerz über seinen Verlust lindern können, erklärt Wu. Natürlich wisse er aber, dass es nur eine angenehme Illusion sei.

Die Reaktionen der Internetnutzer auf das Video sind gemischt. Einige unterstützen Wu. Sich mit KI-Hilfe mit verstorbenen Angehörigen zu „verbinden“, könne ihnen Trost spenden, glauben sie. Andere meinen, solche Nachbildungen seien sinnlos und würde die Menschen nur in der Vergangenheit festhalten.

„Aus psychologischer Sicht kann die KI-Technologie im Vergleich zu traditionellen Gegenständen wie posthumen Fotos und persönlichen Gegenständen das Bild und die Persönlichkeit verstorbener Angehöriger besser bewahren und damit den Trauernden Trost spenden“, glaubt Chen Zhilin, ein psychologischer Berater auf nationaler Ebene. „Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf sie stützen. Vielmehr sollten wir die Gegenwart schätzen“.

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