Die Abgeordneten des 14. Nationalen Volkskongresses (NVK) und die nationalen politischen Berater sind der Ansicht, dass die Möglichkeiten der neuen Seidenstraßeninitiative (BRI), der grenzüberschreitende Online-Handel mit Luxusgütern und die digitale Wirtschaft drei wichtige Triebkräfte des Außenhandels in China im Jahr 2023 sein werden.
BRI: Mehr internationale Zusammenarbeit
Das Projekt BRI besteht mittlerweile seit 10 Jahren. Dabei hat China neue Wege in der internationalen Zusammenarbeit beschritten und versucht, neue Möglichkeiten in der Weltwirtschaft zu schaffen.
Der Außenhandel werde auch im Jahr 2023 die wichtigste Stütze für das gesamte Wirtschaftswachstum in China sein, sagte Yu Miaojie, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses und Präsident der Universität Liaoning.
Der Handel zwischen China und den Ländern entlang der BRI werde ab diesem Jahr stabil bei einem Drittel des gesamten chinesischen Außenhandels liegen, so Yu.
Vor den Tagungen in Beijing unterzeichnete Ruanda, ein Land entlang der BRI, ein E-Commerce-Kooperationsabkommen mit Alibaba. Demzufolge sollen die ersten 20 Unternehmen aus Ruanda ihre grenzüberschreitenden E-Commerce-Geschäfte auf der internationalen Handelsplattform Alibaba aufnehmen. Verkauft wird hauptsächlich landestypischer Kaffee und Tee.
Das Demonstrationsgebiet für lokale Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und der OSZE ebne den Weg für BRI-Kooperationen, sagte Zhou Yunjie, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses sowie Vorsitzender und CEO des chinesischen Haushaltsgeräteherstellers Haier Group.
Der Aufbau der internationalen BRI-Kooperationsplattform sei dringend und wichtig, da das Demonstrationsgebiet für die Zusammenarbeit in den Fokus der internationalen Gemeinschaft rücke, sagte Zhou.
E-Commerce mit Luxusgütern als neues Format im Außenhandel
Grenzüberschreitender Online-Handel ist zu einem neuen Format geworden, das die Transformation und Modernisierung des chinesischen Außenhandels vorantreibt.
Li Kuiwen, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses und Leiter des Guangdong-Büros der Allgemeinen Zollverwaltung, schlug vor, den grenzüberschreitenden Online-Handel mithilfe eines Pilotgebiets zu verbessern. Weiter könnten die Bedingungen der Marktbeschaffung gefördert werden, indem der Zugang von Marktteilnehmern besser überprüft und die Gesetze bei Verstößen gestärkt werden.
Es sei dringend notwendig, den Aufbau einer grenzüberschreitenden digitalen Infrastruktur zu fördern, sagte Jiang Haoran, Mitglied der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und Vorsitzender von Cashway Fintech Co Ltd.
Auch mit den neu eingerichteten 28 Überseelager in neun verschiedenen Ländern bzw. Regionen ist Chinas schwach aufgestellt. Den Lagern fehlt beispielsweise ein öffentliches Dienstleistungsnetz, was die Kosten für die grenzüberschreitende Logistik in die Höhe treibt.
Deshalb schlug Jiang vor, dass ein modernes Logistiknetzwerk, von der Regierung und privaten Geldgebern unter der Leitung der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission und des Handelsministeriums aufgebaut werden sollte.
Digitale Wirtschaft sorgt für Stärkung des chinesischen Außenhandels
„Die digitale Industrie ist bereits der größte Industriezweig in China, und die digitale Wirtschaft macht fast die Hälfte der gesamten Wirtschaftsleistung Chinas aus“, sagte Zhou Hanmin, Mitglied des CPPCC.
Die COSCO Shipping Holding hat eine globale Plattform für digitale Lieferketten und Investitionen ins Leben gerufen, deren Kernstück die Containerschifffahrt ist. Sie bietet den Kunden eine Lösung, die Containerschifffahrt, Hafen- und Logistikdienste umfasst.
Die Welthandelsplattform von Alibaba (eWTP) hat digitale Technologien für Import- und Exportzollabfertigung, Steuerzahlung usw. eingesetzt. Darunter eine intelligente Klassifizierung von Überseewaren, eine SaaS-Plattform für die Zollabfertigung in Übersee und eine digitale Authentifizierung von Unternehmen.
Die eWTP hat ein digitales System für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im grenzüberschreitenden Online-Handel bereitgestellt. Weiter gibt es digitale Infrastrukturen für globale KMU im globalen Ein- und Verkauft. Hierdurch konnten Probleme im Zusammenhang mit staatlicher Verwaltung und Bereitstellung von Dienstleistungen für die Auslagerung von KMU gelöst werden.
QuanHeng, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses, schlug vor, den Aufbau des Rechtssystems für das China International Trade Single Window und die Anwendung digitaler Technologien zu beschleunigen. Dies werde China dabei helfen, an der Richtlinienfindung für den globalen digitalen Handel und die digitale Wirtschaft beteiligt zu sein, sagte er.