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„Jingzhe“: Warum Frühlingsdonner Insekten aufweckt?

(CRI)  Dienstag, 07. März 2023

  

Im Frühling donnert es und kurz darauf beginnen alle Pflanzen und Insekten zu wachsen. Um 4:36 Uhr am 6. März hat der dritte Jahresabschnitt nach dem chinesischen Mondkalender „Jingzhe“, also „Erwachen der Insekten“ begonnen. Es ist auch ein Zeichen für den Anfang des zweiten Frühlingsmonats. Von diesem Zeitpunkt an wird es immer wärmer.


Foto von VCG

In dieser Zeit steigen die Temperaturen schnell an, es kann zu Regen kommen und die kalten Tage neigen sich dem Ende zu. In allen Landesteilen außer dem Nordosten sowie Nordwesten Chinas werden die durchschnittlichen Temperaturen bis zu über null Grad erreichen. Auch die Temperaturen der Erde steigen an. Mit der starken warmen und feuchten Luftströmung füllt sich die Luft allmählich mit Wasserdampf. In dieser Zeit entwickeln sich gewaltige Gewitterwolkensysteme, bei denen positive und negative Ladungen in den Wolken heftig aufeinanderprallen und den Frühlingsdonner über den Himmel schallen lassen. Da China jedoch sehr groß ist, donnert es im Frühling an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Je höher ein Ort liegt, desto trockener und kälter ist die Luft dort und desto später kommt der Frühlingsdonner. Die Menschen, die am Jangtse-Fluss, dem Huaihe-Fluss, dem Hanshui-Fluss oder in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing leben, hören den Frühlingsdonner oft am frühesten.

In einem alten chinesischen Sprichwort heißt es, dass der Frühlingsdonner die Insekten aufweckt. Jiang Xiaodong, außergewöhnlicher Professor am Institut für Angewandte Meteorologie an der Nanjing University of Science and Technology, sagte, wörtlich gehe es bei „Jingzhe“ um den Beginn des Frühlingsdonners und das Erwachen der Insekten, die unter der Erde Winterschlaf halten würden. Aber das Sprichwort sei eigentlich ein Missverständnis. Die Menschen im Altertum dachten, dass der häufige Frühlingsdonner die Insekten im Winterschlaf aufwecke. Weshalb auch die überwinterten Insekteneier zu schlüpfen begännen. Tatsächlich könnten die Insekten unter der Erde den Donner jedoch nicht hören. Das Ende ihres Winterschlafs sei auf den Anstieg der Temperaturen zurückzuführen.

Chen Xin, Forscher an der Akademie der Agrarwissenschaften in der Provinz Jiangsu, erklärte, „Jingzhe“ werde seit Alters her als Beginn des Frühlingspflügens angesehen. Zu dieser Zeit wüchsen Weizen und Gemüse auf den Feldern in der Region um den Jangtse-Fluss und den Huaihe-Fluss. Die Obstbäume keimten und blühten. Zu dieser Zeit sei mit emsigen Arbeiten auf den Ackerfeldern zu rechnen. Chen sagte, in der Periode „Jingzhe“ mache man zur Insektenvorbeugung die Höfe sauber und streue Grasasche oder Kalk zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten aus. Dies sei die Weisheit, die man aus langjährigen Erfahrungen gesammelt habe.

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