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China will mit wirksamen Maßnahmen bis 2030 Geburtenrate erhöhen

(German.china.org.cn)

Montag, 20. Februar 2023

  

Im letzten Jahr verzeichnete das chinesische Festland zum ersten Mal seit über 60 Jahren ein negatives Bevölkerungswachstum und die Geburtenrate pro 1.000 Einwohner war so niedrig wie nie seit der Gründung der Volksrepublik. Eine aus Experten zusammengesetzte Denkfabrik hat aus diesem Anlass nun zehn konkrete Vorschläge zur Erhöhung der Geburtenrate vorgelegt.

Die Denkfabrik YuWa Population Research hat am Freitag einen Bericht über die Bevölkerungsentwicklung in China veröffentlicht, in dem sie Vorhersagen über die zukünftige Entwicklung macht. China ist derzeit mit einem Bevölkerungsrückgang konfrontiert und hat diesbezüglich bereits verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Geburtenrate eingeführt. Die Denkfabrik wurde von einer Gruppe von Demographen und Wirtschaftswissenschaftlern gegründet, darunter Liang Jianzhang, ein Wirtschaftsprofessor der Peking-Universität.

Im Jahr 2022 verzeichnete die Bevölkerung auf dem chinesischen Festland zum ersten Mal seit 61 Jahren ein negatives Wachstum und sank im Vergleich zum Vorjahr um 850.000 auf 1,4118 Milliarden Menschen. Das geht aus den im Januar veröffentlichten Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) hervor. Die Zahl der Geburten lag im vergangenen Jahr bei 9,56 Millionen und die Geburtenrate damit bei 6,77 Geburten pro 1.000 Einwohner – der niedrigste Wert seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949.

Allerdings könnte die Zahl der Neugeborenen bis 2030 wieder auf mehr als zehn Millionen ansteigen, sofern es genügend wirtschaftliche Anreize gibt, betonte Liang.

Sofern China verschiedene wirksame Maßnahmen zur Förderung der Geburtenrate ergreift, könnte die Geburtenrate auf 1,4 steigen, was in etwa der durchschnittlichen Geburtenrate in den Industrieländern entspräche, erklärte Liang bei einer Pressekonferenz am Freitag. Unter dieser Bedingung werde es im Jahr 2030 10,62 Millionen neue Geburten geben, und die Gesamtbevölkerung werde dem Bericht zufolge im Jahr 2050 bei 1,29 Milliarden liegen.

Beobachter erklärten, das negative Bevölkerungswachstum sei die unvermeidliche Folge der langfristig niedrigen Geburtenrate, betonten aber gleichzeitig, dass die „demografische Dividende“ jedoch nicht verschwinden werde.

Song Jian, ein Demograf vom Zentrum für Bevölkerungs- und Entwicklungsstudien der Renmin-Universität in Beijing, erläuterte in der Global Times am Freitag, die Fruchtbarkeitsrate (oder Fertilitätsrate) bestimme die künftige Richtung der Bevölkerungsentwicklung, und die langfristig extrem niedrige Fruchtbarkeitsrate stelle die größte Herausforderung dar, der China derzeit und in Zukunft gegenüberstehe.

Die Familie spiele eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Geburtenrate, daher sollten folglich mehr Maßnahmen erforscht werden, die sich auf die Familien konzentrieren und ihre tatsächlichen Probleme lösen, empfiehlt Song. Die Stärkung der Familienentwicklung sei ein wichtiger Teil des Aufbaus eines die Fruchtbarkeit fördernden politischen Mechanismus, führte Song weiter aus. China sollte deshalb der Familienentwicklung größere Aufmerksamkeit schenken, die Belastungen für die Familien verringern, ihre Sorgen lindern und die notwendigen Bedingungen schaffen, um das Dilemma der niedrigen Fruchtbarkeitsrate zu überwinden.

In dem Bericht unterbreiten die Experten zehn konkrete Vorschläge zur Förderung der Geburtenrate. Dazu gehören u.a. Barzuschüsse, z. B. könnte für jedes minderjährige Kind in einer Zwei-Kind-Familie ein monatlicher Zuschuss von 1.000 Yuan (137 EUR) gewährt werden.

Vorgeschlagen wurden darüber hinaus auch steuerliche Anreize, die Förderung des Hauskaufs, der Bau von Kinderkrippen, die Erhöhung der Anzahl der Elternurlaubstage für beide Elternteile, flexiblere Arbeitszeiten im Büro, die Unterstützung der assistierten Reproduktionstechnologie und eine Bildungsreform.

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