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Fischer werden Feuchtgebietsschützer

(CRI)  Freitag, 17. Februar 2023

  

Früher war von Juni bis September jeden Jahres Angelsaison auf dem Poyang-See, wobei es sich jedoch auch um die schlimmste Wetterzeit mit starkem Wind auf dem See handelte. Das Fischerboot konnte leicht umkippen, wenn man nicht aufpasste. Chen Baohu war einst ein Fischer in diesem Gebiet, er erzählte: „Es war wirklich sehr hart. Man musste sehr früh aufstehen und den ganzen Tag entweder unter starkem Wind oder starkem Sonnenschein verbringen. Gleichzeitig war es auch sehr gefährlich. Deshalb haben meine Kinder mir auch davon abgeraten.“ Nur wenige Fischer von Chens Generation haben Kinder, die bereit sind, die Fischerei fortzusetzen. Die meisten sind in die Großstädte gezogen, um dort zu arbeiten.


Foto von VCG

Später stellten sie dann fest, dass der Jangtse und der Poyang-See für den Fischfang gesperrt wurden. Da das Gebiet, in dem Chen lebt, in einem Schutzgebiet liegt, sollten die Fischer ihre Boote und Fanggeräte abgeben: Was sollten sie dann nur tun?

Im Nanji-Feuchtgebiet besteht ein stabiles ökologisches Verhältnis zwischen den verschiedenen Seengruppen, den Wasservögeln und anderen wild lebenden Tieren. Dies ist auch die grundlegende ökologische Bedingung dafür, dass Nanji ein nationales Naturschutzgebiet sowie ein internationales Feuchtgebiet werden konnte. Eine Erschütterung dieses stabilen Verhältnisses würde den Lebensraum der Feuchtgebiete und Wasservögel ernsthaft stören. Was wäre denn, wenn die Fischer zu Feuchtgebietsschützern würden?

Im Jahr 2020 versammelte die Regierung des Dorfes Nanji die alten Fischer, um ein Patrouillenteam zu bilden. Neun Mitglieder der Patrouille arbeiten daher mit den Mitarbeitern des Naturschutzgebiets zusammen, um Patrouillen durchzuführen und Müll zu beseitigen. Der damals 54-jährige Chen wurde vom Fischer zum Schützer und ist nun jeden Tag unterwegs, um die Feuchtgebiete zu bewachen.

„Ich bin in diesem Gebiet aufgewachsen und habe dreißig bis vierzig Jahre Angelerfahrung. Welche Orte die Leute aufsuchen, um Vögel und Fische zu wildern, wie die Routen aussieht, das weiß niemand besser als ich.“ Was die Patrouillen angeht, so ist Chen zufrieden: „Die Arbeit des Patrouillenteams besteht hauptsächlich darin, zu überprüfen, ob es Wilderei von Zugvögeln, Fischwilderei oder andere Akte der Zerstörung der Feuchtgebiete gibt, aber auch darin allgemein die Situation in den Feuchtgebieten zu überwachen.“

Jeden Morgen um acht Uhr nimmt Chen Hasenbrot und Wasser mit und macht sich pünktlich auf den Weg, um den See zu inspizieren. Manchmal fährt er mit dem Auto, manchmal mit dem Boot, aber meistens geht er zu Fuß. Abends kehrt er täglich zurück.

In den letzten Jahren hat sich das ökologische Umfeld des Naturschutzgebiets immer weiter verbessert und immer mehr Touristen angezogen, um sowohl die Zugvögel als auch die Landschaft zu beobachten. Dadurch hat sich das Leben der Familie Chen immer mehr verbessert. „Da es jetzt mehr Touristen gibt, ist unser Bauernhof zur Haupteinnahmequelle meiner Familie geworden. Wenn es in den Ferien besonders viel zu tun gibt, stellen wir sogar noch einige Mitarbeiter ein“, sagte Chen Baohu mit einem Lächeln.

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