USA können Chinas technologische Fähigkeiten nicht eingrenzen

Die Chip-Exportkontrollen der US-Regierung, die den Zugang Chinas zu Spitzentechnologien einschränken sollen, sind nur eine vorübergehende Hürde und könnten China letztlich in die Lage versetzen, seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und damit den Wettbewerbsvorteil der USA zu verringern, sagten Branchenkenner.

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„Es gibt einerseits das Ziel, dass wir schneller werden und andererseits Chinas Fähigkeiten verlangsamen wollen... Langfristig könnte dies China jedoch dazu in die Lage versetzen, sich selbst Zugang zu diesen Fähigkeiten zu verschaffen“, sagte Edlyn Levine, wissenschaftliche Leiterin und Mitbegründerin von America's Frontier Fund, kürzlich auf einer Konferenz über die Beziehungen zwischen den USA und China, die von der Asia Society Northern California veranstaltet wurde.

„Am Ende wird man Chinas eigene Technologieentwicklung und ein paralleles Ökosystem sehen“, sagte Levine. Washingtons Politik der Exportkontrollen beschleunige dieses potenzielle parallele Ökosystem, betonte sie, und fügte hinzu, dass die gesamte Halbleiterindustrie am Ende weniger vom globalen Austausch profitieren werde.

Letztes Jahr kündigte die US-Regierung weitreichende Exportkontrollen an, darunter eine Maßnahme, die China von bestimmten, mit US-Ausrüstung hergestellten Chips ausschließt – unabhängig davon, wo sie hergestellt wurden.

Das politische Ziel Washingtons, die Entwicklung Chinas zu verlangsamen, funktioniere kurzfristig sicherlich, da die Blockierung des direkten Zugangs zu einer fortgeschrittenen Technologie den Fortschritt verlangsame, was oft als „technologischer Drosselpunkt“ bezeichnet werde, so Levine weiter.

„Aus meiner Sicht als Wissenschaftlerin ist ein Technologiedrosselpunkt zeitlich begrenzt. Man kann sie aufheben, wenn man über genügend Ressourcen verfügt, und China hat sicherlich eine Menge in seine Ingenieure, Wissenschaftler, Technologieunternehmen und Universitäten investiert, um dies zu erreichen“, sagte sie.

Kirti Gupta, Vizepräsidentin und Chefvolkswirtin bei Qualcomm, stimmte Levine zu. „Das Ziel ist, schneller zu werden, und das hilft kurzfristig. Aber in der Zwischenzeit kann sich die Macht des Instruments (Exportkontrollen) auch gegen US-Unternehmen selbst richten“, sagte Gupta. „Das liegt daran, dass ausländische Konkurrenten einspringen und uns Marktanteile wegnehmen können, was unseren inländischen Wettbewerbsvorteil weiter schwächt. Das haben wir in anderen Branchen und auch bei Halbleitern selbst immer wieder gesehen.“

Levine sagte, die größte unbeabsichtigte Folge, die die Exportkontrollen nach sich ziehen könnten, seien die Auswirkungen auf US-Unternehmen, die keinen Zugang zum chinesischen Markt hätten. „Wenn man sich anschaut, was in der Vergangenheit mit Exportkontrollen in den Vereinigten Staaten passiert ist, dann war die unbeabsichtigte Folge häufig, dass der Marktanteil der US-Industrie geschädigt wurde“, erklärte sie.

Der US-Chiphersteller Lam Research Corporation warnte vor einem Umsatzrückgang von bis zu 2,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023, nachdem die USA im Oktober Exportkontrollen für Spitzentechnologie nach China eingeführt hatten.