Restriktionen verhindern Sucht nach Computerspielen bei Minderjährigen

Seit China im vergangenen Jahr die gesetzlichen Bestimmungen zur Verhinderung der Sucht nach Computerspielen verschärft hat, haben sich mehr Minderjährige von ihrer Sucht nach Online-Spielen befreit. Dies zeige sich darin, dass ihre Spielzeit und ihre Zahlungen im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen seien, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Der „Bericht über den Schutz von Minderjährigen in Chinas Spieleindustrie (2022)“, der am Dienstag gemeinsam vom Komitee für Spieleveröffentlichungen des Chinesischen Verbands für Audio-Video und digitales Publizieren, dem Forschungsinstitut zur chinesischen Spieleindustrie sowie dem Forschungsinstitut CNG veröffentlicht wurde, basiert auf Interviews mit zahlreichen Familien und Tausenden von ausgewerteten Fragebögen sowie auf Rückmeldungen von Spieleunternehmen und Experten.

Die Zahl der Internetnutzer unter 19 Jahren in China wird nach Angaben des China Internet Network Information Center im Jahr 2022 etwa 186 Millionen erreichen.

Etwa 75,5 Prozent der Minderjährigen spielen dabei im laufenden Jahr weniger als drei Stunden pro Woche, verglichen mit 67,8 Prozent im Jahr 2021. Das Problem der Sucht nach Computerspielen von Minderjährigen sei damit im Wesentlichen gelöst, so der Bericht.

Fast 30 Prozent der Minderjährigen haben ihre spielbezogenen Zahlungen im vergangenen Jahr verringert. Gleichzeitig sank der Anteil der Familien mit Minderjährigen, die ohne Erlaubnis der Eltern Zahlungen für Spiele leisten, auf 15,4 Prozent im Jahr 2022, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 28,6 Prozent im Jahr 2021.

Die Anti-Sucht-Systeme der Spielehersteller deckten mehr als 90 Prozent der minderjährigen Spieler ab, so der Bericht. Doch Minderjährige, die noch an Computerspielen gewöhnt sind, nutzen stattdessen Kurzvideos und Online-Videos zur Unterhaltung.

Laut der Nutzerforschung erfüllten mehr als 76 Prozent der minderjährigen Spielnutzer die Anforderungen der Gesichtsverifikation. Da immer mehr Spiele mit dem Gesichtsverifikationssystem verbunden sind, könnten weniger Minderjährige die Beschränkung durch die Verwendung der Identitätsdaten von Erwachsenen umgehen.

Dem Bericht zufolge haben verschiedene Regionen in China bis September 2022 mehr als 70 Richtlinien und Vorschriften zum Schutz von Minderjährigen erlassen, die weitere Anforderungen an den Schutz von Nutzerdaten, die Überprüfung von Produktinhalten und die funktionale Entwicklung von Spielen stellen.