Chinas FAST-Teleskop entdeckt riesige Atomgasstruktur

Die Luftaufnahme zeigt das sphärische Fünfhundert-Meter-Apertur-Radioteleskop (Five-hundred-meter Aperture Spherical Radio Telescope, FAST), das am 22. Juli 2022 in der südwestchinesischen Provinz Guizhou gewartet wird. (Xinhua/Ou Dongqu)

Das „China Sky Eye“, auch bekannt als das sphärische Fünfhundert-Meter-Apertur-Radioteleskop (Five-hundred-meter Aperture Spherical Radio Telescope, FAST), hat eine riesige atomare Gasstruktur in der Nähe einer Galaxiengruppe gesichtet.

Die Entdeckung erfolgte, als das empfindlichste Radioteleskop der Welt „seinen Blick“ auf das Stephansche Quintett warf, eine visuelle Gruppierung von fünf Galaxien, von denen vier eine kompakte Galaxiengruppe bilden.

Die lineare Ausdehnung der atomaren Wasserstoffstruktur beträgt etwa zwei Millionen Lichtjahre oder 0,6 Megaparsec und ist damit die größte ihrer Art, die jemals im Universum entdeckt wurde, so die am Mittwoch in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie.

Außerdem umfasst die Struktur eine ausgedehnte Quelle von etwa 0,4 Megaparsec Größe, die mit dem Trümmerfeld verbunden ist, und eine gekrümmte diffuse Erscheinung von etwa 0,5 Megaparsec Länge, die am südlichen Rand der ausgedehnten Quelle angebracht ist, so die Studie.

Die Forscher erklärten, dass die diffuse Erscheinung wahrscheinlich durch Gezeitenwechselwirkungen in frühen Stadien der Entstehung von Stephans Quintett entstanden sei.

Die Ergebnisse liefern neue Informationen, die unser Verständnis der Gasentwicklung im Universum verbessern. Es ist jedoch immer noch nicht klar, wie Wasserstoffgas mit so geringer Dichte die Ionisierung durch den intergalaktischen ultravioletten Hintergrund über einen so langen Zeitraum überleben kann, so die Studie.

Währenddessen hat das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA vor kurzem ein Bild von Stephans Quintett aufgenommen, das im Detail zeigt, wie die interagierenden Galaxien die Sternentstehung in den anderen auslösen und wie das Gas in den Galaxien gestört wird.