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Chinesische Ingenieure bauen größtes Pumpspeicherkraftwerk in Israel

(German.people.cn)

Montag, 10. Oktober 2022

  


Der neu errichtete untere Stausee des Pumpspeicherkraftwerks Kokhav Hayarden in Beit She'an, Israel, am 30. September 2022. /Xinhua

Das mit einem chinesischen Unternehmen in Israel gebaute 344-MW-Pumpspeicherkraftwerk Kokhav Hayarden in der Nähe der Stadt Beit She'an, etwa 120 Kilometer von Tel Aviv entfernt, wird voraussichtlich das größte Pumpspeicherkraftwerk in Israel sein, wenn es Anfang 2023 in Betrieb geht.

Da das Kraftwerk 275 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, wird Kokhav Hayarden auch das niedrigste Kraftwerk seiner Art weltweit sein, erläutert der Bauunternehmer Power Construction Corporation of China (PCCC).

Israel setzt seine Bemühungen zur Energiequellen-Diversifizierung und zur Entwicklung erneuerbarer Energiequellen fort.

Nach israelischen Angaben aus dem Jahr 2020 machen erneuerbare Energien mit weniger als sieben Prozent nur einen geringen Teil der Gesamtenergieerzeugung im Land aus. Im Jahr 2022 veröffentlichte das israelische Umweltministerium einen neuen Fahrplan für erneuerbare Energien: Bis 2030 sollen erneuerbare Energien einen Anteil von 40 Prozent am Strommix des Landes liefern.

„Pumpspeicherkraftwerke bieten eine wirtschaftliche, effiziente und stabile Möglichkeit zur Speicherung von Energie aus Wasserkraft. Ähnlich wie eine riesige Batterie können sie Strom speichern und bei Bedarf wieder abgeben“, erklärt Han Hongwei, Geschäftsführer des Projekts.

„Pumpspeicherkraftwerke sind eine Konfiguration von zwei Wasserreservoirs auf unterschiedlichen Höhen. Wenn sich das Wasser von einem zum anderen Wasserspeicher bewegt, kann Strom erzeugt werden“, erläutert Han das Prinzip.

Der Bau des unteren Wasserspeichers, der 236 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und eine Speicherkapazität von 3,16 Millionen Kubikmetern Wasser hat, wurde Ende September abgeschlossen. Die mehr als 200.000 Quadratmeter weißen, wasserundurchlässigen Dichtungsbahnen sind ein besonderer Blickfang in den Bergen neben der Autobahn 90, der längsten Straße Israels.

Ao Guohui, verantwortlich für die Projektdurchführung erklärt, das Team habe alles daran gesetzt, den Stausee vor Beginn der Regenzeit im November fertig zu stellen, um die Anforderungen an den Hochwasserschutz zu erfüllen und das Wasserspeicherziel frühzeitig zu erreichen.

Das Kraftwerk entsteht am Ende der nördlichen Ausdehnung des Ostafrikanischen Grabenbruchs, und die besonderen geografischen Bedingungen haben beim Bau zu einer Reihe spezieller Herausforderungen geführt, betont Ao. Intensives Brainstorming und eingehende Analysen waren nötig, um die komplexen technischen Schwierigkeiten zu überwinden und entsprechende Pläne Schritt für Schritt umzusetzen.

„So wurden beispielsweise entlang des Hangs mehrere Wasserabscheider eingebaut, um Grundwasser in Umkehrpumpbrunnen umzuleiten, wodurch das Problem des Sickerwassers in der Baugrube wirksam gelöst wurde“, erklärt Ao.

Laut PCCC-Projekt-Geschäftsführer Han wird der Bau für das Kraftwerk, das voraussichtlich Anfang 2023 in Betrieb gehen wird, von der PCCC und General Electric als Auftragnehmer für Engineering, Beschaffung und Bau (EPC) durchgeführt. Mehr als 700 Menschen sind an der Projektausführung beteiligt, das internationale Team kommt aus 17 Ländern, darunter China, Frankreich, Deutschland, Südafrika, Indien und Moldawien.

Trotz der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und Berufsfelder habe jeder im Team seinen Wettbewerbsvorteil voll ausspielen können, und es sei ein effektiver multikultureller Kommunikationsmechanismus geschaffen worden, erklärt Han.

Ibrahim Monder, für die Produktionssicherheit verantwortlicher arabischer Ingenieur in einem tiefen Tunnel, in dem das -275 Meter lange Maschinenhaus installiert wurde, erklärte gegenüber Xinhua, dass er durch die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Team in den letzten fünf Jahren viel Fachwissen erworben habe, insbesondere auf dem Gebiet des Schachtabteufens.

„Wäre es kein chinesisches Unternehmen gewesen, wäre das Projekt nicht so schnell vorangekommen und die Qualität wäre nicht so gut", glaubt Yehuda Aronov, ein israelischer Ausführungsingenieur.

Durch den täglichen Umgang mit den chinesischen Kollegen hat Aronov Freundschaften mit ihnen geschlossen, sein Verständnis für China vertieft und sich elementare Chinesisch-Kenntnisse angeeignet.

Seine gewachsene Leidenschaft für die traditionelle chinesische Kultur zeigt Aronov auch durch ein Porträt an der Wand seines Büros. Es zeigt den legendären chinesischen Philosophen Laozi, der als Begründer des Taoismus gilt, und ein Zitat, das ihm zugeschrieben wird: "Eine lange Reise beginnt mit einem kleinen Schritt". 

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