Organspenden nehmen landesweit zu

Laut einem Bericht ist die Zahl freiwilliger Organspender in China in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Jedoch sei der Mangel an Spenderorganen nach wie vor ein großes Problem im Land, und es sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen, den rechtlichen Rahmen zu verbessern und hart gegen den Organhandel vorzugehen, so die Beamten.

China begann 2010 mit dem Aufbau eines freiwilligen Organspendesystems und machte 2015 die freiwillige Spende zur einzigen legalen Quelle für transplantierbare Organe.

„Die Zahl der als Spender registrierten Menschen hat fast 4,5 Millionen erreicht“, sagte Guo Yanhong, Beamtin des Büros für medizinische Verwaltung der Nationalen Gesundheitskommission. Im März 2019 lag die Zahl noch bei etwa 1,2 Millionen.

Guo fügte hinzu, dass von 2010 bis Mai 2020 mehr als 43.000 Menschen ihre Organe nach ihrem Tod gespendet hätten, was zu Transplantationen von etwa 116.000 einzelnen Organen führte.

Der Wachstumstrend habe sich in den letzten drei Jahren trotz der COVID-19-Pandemie fortgesetzt, sagte sie auf einer Veranstaltung der China Organ Transplantation Development Foundation in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, am Samstag.

„Von Januar bis Mai dieses Jahres haben etwa 2.280 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet, das sind über elf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres“, sagte sie. „Gleichzeitig sind die Zahl der Organspenden in 18 Regionen auf Provinzebene im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.“

Huang Jiefu, Direktor des Nationalen Komitees für Organspende und -transplantation in China, sagte während der Veranstaltung: „Die Zahl der Menschen, die posthum gespendet haben, und die Zahl der Transplantationen in China sind beide die zweithöchsten in der Welt.“

Das Angebot an transportablen Organen deckt jedoch bei weitem nicht den Bedarf, und das Bewusstsein für freiwillige Organspenden im Lande muss noch stark verbessert werden, so die Experten.

Ye Qifa, Leiter des Forschungsinstituts für Leber- und Gallenblasenkrankheiten am Zhongnan-Krankenhaus der Universität Wuhan in der Provinz Hubei, sagte, dass durchschnittlich 30 potenzielle Empfänger jederzeit auf der Warteliste für ein Organ stünden.

Ein von der Transplantationsstiftung am Samstag veröffentlichter Bericht besagt, dass die Zahl der Spender pro Million Menschen von 2,01 im Jahr 2015 auf 3,7 im Jahr 2020 gestiegen ist.

Spanien, das bei der Organspende weltweit führend ist, verzeichnete etwa 47 Spender pro eine Million Menschen.

Bis 2020 gab es etwa 180 Krankenhäuser, die für die Durchführung von Organtransplantationen zertifiziert sind, während es in den Vereinigten Staaten mehr als 300 sind.

Transplantationschirurgen haben festgestellt, dass sich die Gesamtüberlebensrate von Organempfängern in China in den letzten Jahren zwar verbessert hat, aber immer noch hinter anderen Ländern zurückbleibt.

So liegt die Drei-Jahres-Überlebensrate von Menschen, die eine doppelte Lungentransplantation erhalten haben, bei 54,1 Prozent, während sie in den Vereinigten Staaten über 70 Prozent erreicht hat.

Chen Jingyu, Vizepräsident des Wuxi People's Hospital in der Provinz Jiangsu und Lungentransplantationsexperte, sagte, dass die längere Zeit, die Spender an Beatmungsgeräten verbringen, und das höhere Alter der Empfänger zu der relativ niedrigen Überlebensrate beitragen könnten.