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Diesjährige Sommerernte entscheidend für Chinas Ernährungssicherheit

(German.people.cn)  Mittwoch, 08. Juni 2022

  


Foto von VCG

Die Sommerernte ist in China in vollem Gange, und alle Augen richten sich auf den Ausgang der diesjährigen Weizen- und Rapsernte.

Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten sind bereits fast 50 Prozent des Sommerweizens geerntet worden, während die Rapsernte in ganz China mehr oder weniger abgeschlossen ist.

Die Sommerernte gilt als entscheidend für die Ernährungssicherheit der Nation.

„Die Sommerernte macht ein Viertel der jährlichen Getreideproduktion des Landes aus“, so Zhang Chuanhong, außerordentlicher Professor an der Chinesischen Landwirtschaftsuniversität.

Einige Experten sind jedoch der Meinung, dass die Erntesituation in diesem Jahr aufgrund der jüngsten Ausbrüche von COVID-19 und dem damit verbundenen Mangel an Wanderarbeitern anders aussehen könnte.

Da verschiedenen Regierungsebenen jedoch zahlreiche Maßnahmen umgesetzt haben, konnte der Ernteprozess jedoch laut Zhang deutlich optimiert werden.

Zu den Maßnahmen gehören u.a. die Bildung von Notfallteams für die Ernte, die Öffnung grüner Kanäle für den Transport von Menschen und Material bei Straßenkontrollen und COVID-19-Screenings sowie die Mechanisierung der Ernte durch den Einsatz neuer Technologien wie Drohnen.


Foto von VCG

Laut Zhang hat der Russland-Ukraine-Konflikt bisher keine sichtbaren Auswirkungen auf die Getreidesicherheit in China. „Ich denke, dafür gibt es verschiedene Gründe“, so Zhang. „China hat bereits einen hohen Selbstversorgungsgrad bei den drei Grundnahrungsmitteln - über 95 Prozent bei Reis, Weizen und Mais. Russland und die Ukraine sind wichtige Exporteure von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl. Jedoch ist China bei diesen Produkten nicht auf Importe angewiesen. Es gibt auch keine Nahrungsmittelknappheit in China, da die Lebensmittelpreise seit dem Ausbruch der Pandemie weitgehend stabil geblieben sind.“

Zhang erklärte, dass eine Lebensmittelkrise in vielen Fällen nicht durch Lebensmittelknappheit, sondern durch Panik verursacht wird. Die Paniksituation führt zu einer unnötigen Bevorratung von Lebensmitteln, was wiederum die nachhaltige Versorgung mit Getreide unterbricht.

„Da China keine Sanktionen gegen Russland verhängt hat, ist der Handelskanal zwischen den beiden Ländern weiterhin offen. Langfristig sind wir uns der Situation jedoch nicht so sicher. Da der chinesische Getreidemarkt weitgehend in den globalen Lebensmittelmarkt integriert ist, könnte er auch vom Auf und Ab der Getreidepreise auf dem Weltmarkt beeinflusst werden“, gab Zhang zu bedenken. 

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