China hat für US-Unternehmen weiterhin Priorität

Für Unternehmen aus den Vereinigten Staaten ist der chinesische Markt nach wie vor von vorrangiger Bedeutung. Viele von ihnen sind der Meinung, dass sie auf diesem Markt wettbewerbsfähig bleiben müssen, um auf dem Weltmarkt zu gewinnen. So steht es in dem Weißbuch, das die Amerikanische Handelskammer in China am Dienstag veröffentlicht hat.

In dem Dokument, der 24. Ausgabe des „American Business in China White Paper“, heißt es, dass die Mitgliedsunternehmen der AmCham China dem chinesischen Markt verpflichtet seien. Etwa 83 Prozent von ihnen gaben an, dass sie nicht in Erwägung zögen, ihre Produktion oder ihre Beschaffung ins Ausland zu verlagern.

Da China für fast zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen der Kammer einer der wichtigsten Märkte sei, seien die Mitglieder laut Colm Rafferty, dem Vorsitzenden der Kammer, der Ansicht, dass eine Entkopplung der Volkswirtschaften der USA und Chinas nicht im wirtschaftlichen Interesse beider Länder wäre.

Da die Weltwirtschaft mit zahlreichen Unwägbarkeiten konfrontiert sei, sollten China und die USA ihre Zusammenarbeit verstärken, um einander auf halbem Wege entgegenzukommen. Eine Verbesserung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und den USA würde nicht nur den beiden Ländern selbst, sondern auch dem Rest der Welt zugutekommen, so Liu Ying, Forscherin am Chongyang Institut für Finanzstudien der Renmin-Universität in Beijing.

Die USA sollten zusätzliche Zölle gegenüber China abschaffen und die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen chinesischen und US-amerikanischen Unternehmen fördern, anstatt Hindernisse zu schaffen, sagte sie und fügte hinzu, dass sich in Zeiten der Globalisierung und der digitalen Wirtschaft kein Land im Alleingang entwickeln könne.

In Bezug auf ihre Prioritäten für 2022 erklärte die AmCham China, dass sie ein handlungsorientiertes Engagement zwischen den USA und China fördern werde, um substanzielle und für beide Seiten vorteilhafte Initiativen und Lösungen zu schaffen, und dass sie beide Seiten dabei unterstützen werde, die Zusammenarbeit und den Austausch in Bereichen von bilateraler und globaler Bedeutung zu verbessern.

Aufgrund von Faktoren wie der nachlassenden weltweiten Nachfrage nach Gütern und dem Wiederauftreten von COVID-19-Fällen in China hat die Umfrage der AmCham ergeben, dass 58 Prozent der Kammermitglieder ihre Umsatzprognosen für 2022 in China bereits gesenkt haben. Etwa 61 Prozent der Unternehmen hätten zudem Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund von Transport- und Logistikproblemen erlebt.

Zhou Mi, ein leitender Forscher an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Beijing, sagte, China verbessere seine Maßnahmen zur Epidemieprävention und -kontrolle durch Praktiken, die auf eine dynamische Null-COVID-Politik hinarbeiten. Aus diesem Grund könne schon bald mit einer besseren Koordination zwischen langfristigem Wirtschaftswachstum und COVID-19-Prävention und -Kontrolle gerechnet werden, fügte Zhou hinzu.