Entwicklung des landwirtschaftlichen E-Commerce: Mehr Unterstützung für Transport und Logistik nötig

E-Commerce und Livestreams sind mittlerweile zu unverzichtbaren Verkaufskanälen für viele Landwirte in China geworden. Eine Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses (NVK) aus einer ländlichen Gegend in Hunan erklärte vor Beginn der Zwei Sitzungen nun, dass einige Gegenden noch mehr Unterstützung für Transport und Logistik bräuchten, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Zhu Dengyun, eine 33-jährige Abgeordnete der Miao-Nationalität des Nationalen Volkskongresses (NVK), ist Direktorin der Jinglong-Bauerngenossenschaft im autonomen Bezirk Jingzhou der Miao und Dong in der Stadt Huaihua in der Provinz Hunan. Nachdem sie 2012 ein Jahr lang im südchinesischen Guangdong gearbeitet hatte, beschloss die Universitätsabsolventin Zhu, in ihre Heimat zurückzukehren und dort ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Anschließend überzeugte sie die Dorfbewohner davon, eine Genossenschaft zur Entwicklung der Zucht von schwarzen Ziegen zu gründen, die inzwischen mehr als 100 Haushalte zählt und einen jährlichen Produktionswert von mehreren Millionen Yuan aufweist.

Seit ihrer Wahl zur NVK-Abgeordneten im Jahr 2018 hat Zhu ihre Aufgaben stets gewissenhaft wahrgenommen, hat alle Straßen und Gassen - egal wie groß oder klein - und auch die Felder besucht, um vor Ort selbst gründliche Nachforschungen anzustellen. Es waren häufig ihre auf diesen eigenen Nachforschungen basierenden Vorschläge, mit denen viele praktische Probleme der Landwirte gelöst werden konnten. Eine ihrer Erkenntnisse ist, dass Landwirte, um wohlhabender zu werden, unbedingt die neuen Verkaufskanäle wie E-Commerce-Plattformen nutzen müssten. „Ein Mausklick und die Bestellung ist sofort da!" Die Dorfbewohner sind natürlich begeistert davon.

„Heutzutage sieht man hier bei uns viele Dorfbewohner, die einerseits hart auf dem Feld arbeiten, und andererseits ihre Produkte per Livestreams im Internet verkaufen. E-Commerce ist in der Landwirtschaft sehr beliebt geworden.“

Nachdem das Ziegenzuchtprojekt erfolgreich auf den Weg gebracht wurde, hat Zhu ihre Ideen noch weiter ausgebaut und mithilfe des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells der „integrierten Landwirtschaft" den Anbau von Pflaumen und Molchschwanz sowie die Ziegenzucht zusammen gefördert. Darüber hinaus plant sie für die Zukunft, die gesamte Industriekette – also von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Verkauf – eigenständig zu realisieren.

Um den Dorfbewohnern dabei zu helfen, wohlhabend zu werden, ergriff Zhu die Initiative, um mit der Genossenschaft und dem Dorf einen Mechanismus zur Aufteilung der wirtschaftlichen Gewinne zu etablieren. Viele Dorfbewohner können dank der Genossenschaft nun Monatslöhne von nicht weniger als 2.000 Yuan (291,6 Euro) einnehmen - am Ende des Jahres gibt es zusätzlich noch Dividenden.

Die Genossenschaft hat auch ein Team gebildet, das landwirtschaftliche Materialien verteilt und den Landwirten dabei hilft, Vertriebskanäle zu finden.

Allerdings hat Zhu in ihrer praktischen Arbeit und ihrer Forschung auch festgestellt, dass die Entwicklung des ländlichen E-Commerce immer noch mit Schwierigkeiten konfrontiert ist, dazu gehören unter anderem ungenügende Transportmöglichkeiten oder hohe Logistikkosten.

„Die hohen Logistikkosten haben die Kosten für landwirtschaftliche Erzeugnisse in den Bergregionen bis zu einem gewissen Grad in die Höhe getrieben und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Daher werde ich während der diesjährigen Zwei Sitzungen entsprechende Vorschläge unterbreiten und hoffe, dass die zuständigen Abteilungen in den Bereichen Transport und Logistik mehr Unterstützung für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Berggebieten leisten werden."