China legt die Messlatte für eine stärkere Öffnung höher

Experten gehen davon aus, dass die chinesische Regierung im kommenden Jahr weitere institutionelle Reformen vorantreiben wird. Vor allem die Gleichbehandlung von ausländischen Investoren stand weit oben auf der Tagesordnung.

Nach Ansicht von Experten und Wirtschaftslenkern wird China institutionelle Innovationen vorantreiben, um die umfassende Öffnung des Landes stetig zu erweitern und den Aufbau einer offenen Wirtschaft mit höheren Standards zu beschleunigen.

Diese Bemühungen würden die in- und ausländischen Märkte besser miteinander verbinden und Chinas Entwicklungsdividenden mit dem Rest der Welt teilen, was der Weltwirtschaft mehr Sicherheit geben werde, die mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sei. Dazu zählten die Covid-19-Pandemie und zunehmender Protektionismus, hieß es.

„Es ist ganz klar, dass China inzwischen gut darauf vorbereitet ist, sich an die hohen Standards der internationalen Wirtschafts- und Handelsregeln anzupassen und die institutionelle Öffnung voranzutreiben“, sagte Huo Jianguo, stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Gesellschaft für WTO-Studien.

Laut der kürzlich zu Ende gegangenen alljährlichen Zentralen Wirtschaftskonferenz wird China die institutionelle Öffnung vorantreiben, die Inländerbehandlung für ausländische Unternehmen besser umsetzen, mehr multinationale Unternehmen für Investitionen gewinnen und die frühzeitige Umsetzung großer ausländischer Investitionsprojekte fördern.

Die Konferenz rief dazu auf, die Initiative zu ergreifen, um die internationalen Wirtschafts- und Handelsregeln auf hohem Niveau anzugleichen und die Entwicklung durch eine Politik der Reform und Öffnung im nächsten Jahr zu beleben.

Ministerpräsident Li Keqiang sagte am Mittwoch, Unternehmen aus aller Welt seien eingeladen, ihre Investitionen in China weiter auszubauen und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu vertiefen, um eine gemeinsame Entwicklung zu erreichen. Dies sagte er während eines virtuellen Dialogs mit Wirtschaftsführern des Global CEO Council in Beijing.

Zhang Yansheng, leitender Forscher am China Center for International Economic Exchanges, sagte, Chinas Bestreben, eine offene Wirtschaft auf höherem Niveau zu etablieren, habe ein neues Kapitel aufgeschlagen, das durch seine Bemühungen gekennzeichnet sei, die globale Zusammenarbeit in Bereichen wie dem Dienstleistungssektor, dem digitalen Handel und der grünen Entwicklung zu fördern.

Es ist absehbar, dass vermehrt Pilot-Freihandelszonen eingerichtet werden, um Erfahrungen mit der institutionellen Öffnung auf hohem Niveau zu sammeln. Außerdem sind weitere Maßnahmen zur besseren Öffnung des Dienstleistungssektors zu erwarten, auf den fast 80 Prozent der ausländischen Investitionen in China entfallen, fügte er hinzu.

Im Rahmen seiner Bemühungen um eine weitere Öffnung des Dienstleistungssektors hat China Anfang 2020 die Obergrenzen für ausländische Beteiligungen an Wertpapier-, Fonds- und Futures-Unternehmen aufgehoben. Es wird erwartet, dass mehr ausländische Finanzinstitute die Öffnungsagenda des Landes nutzen werden, um ihre Investitionen und ihre Geschäftsstruktur in China im kommenden Jahr auszuweiten, so Experten.